Spielkultur: Berliner Museums-Ausstellung "Rainbow Arcade" dreht sich um "queere Geschichte von Videospielen"

Spielkultur
07.01.2019 16:21, Jan Wöbbeking

Spielkultur: Berliner Museums-Ausstellung "Rainbow Arcade" dreht sich um "queere Geschichte von Videospielen"

Das Schwule Museum Berlin rückt die "queere Geschichte von Videospielen" in den Blickpunkt: Die Ausstellung "Rainbow Arcade" in der Lützowstraße 73 (zur Website mit genauen Öffnungszeiten ) zeigt noch bis zum 13. Mai 2019 Exponate aus gut 30 Jahren Mediengeschichte, darunter spielbare Titel, Konzeptzeichnungen, von Fans geschriebene Modifikationen und Dokumentationen von Online-Communities:

"»Rainbow Arcade« macht eine popkulturelle Bestandsaufnahme zu Fragen von Repräsentation, stereotyper und diskriminierender Erzählweisen in Unterhaltungsmedien und unserem kulturellen Gedächtnis. Erstmals werden dabei Exponate des LGBTQ Game Archives der Öffentlichkeit präsentiert.
Roter Faden der Ausstellung ist dabei der bemerkenswerte Umstand, dass Videospiele zwar ein selbstverständlicher Teil unserer Gegenwartskultur geworden sind, aber jeder neue Titel, der LSBTIQ* und ihre Lebensrealitäten nicht negativ darstellt, schnell als bahnbrechend gefeiert oder als ideologische Politisierung diffamiert wird. Und das, obwohl sich sensible Coming-Out Storylines und geöffnete Ehen bereits in Mainstream-Titeln der 1990er Jahre finden lassen. Die Ausstellung fragt nicht nur, wie sich gesellschaftliche Diskurse und Entwicklungen in Videospielen niedergeschlagen haben und welche Entwicklungen dabei zu beobachten sind, sondern auch, was es eigentlich über unser digitales Gedächtnis und die Archivierung unserer Gegenwartskultur aussagt, wenn mediale Zeitgeschichte so schnell in Vergessenheit gerät.

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit internationalen Entwickler_innen, Künstler_innen und Wissenschaftler_innen begleitet. Ebenfalls wird es einen Katalog geben, für den im Sommer eine Crowdfunding-Kampagne stattfinden wird. Nähere Informationen, inklusive eines ausführlichen Pressepaketes, werden im Laufe des Jahres bekannt gegeben. Kuratiert wird »Rainbow Arcade« von einem international vernetzten Kurator_innenteam, bestehend aus Sarah Rudolph (herzteile.org), Jan Schnorrenberg (Schwules Museum) und Dr. Adrienne Shaw (Temple University, LGBTQ Game Archive). Für weitergehende Presseanfragen stellt die Presseabteilung des Schwulen Museums jederzeit gerne Kontakt mit den Kurator_innen her.

»Rainbow Arcade« ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Schwulen Museum, dem LGBTQ Game Archive, dem Computerspielemuseum Berlin und der Temple University in Philadelphia. Die Ausstellung ist zudem offizieller Partner & Programmbestandteil der gamesweekberlin 2019 (8. – 14. April 2019). Weitere Projektpartner sind Booster Space, BerlinGameScene.com und Jugend im Museum e.V. »Rainbow Arcade« wird gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa."

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Video: Kickstarter-Video "GameBook"

Kommentare
HerrRosa

Bin mir nicht sicher, aber ich glaub der Unterstrich fungiert als Platzhalter für was auch immer.

Was das generische Maskulin betrifft, stimm ich dir zu, eine Egalisierung sehe ich da zielführender als Strich- und Sternschrift. Zumal der Schrift- und Sprachfluss erhalten bliebe.

Das Argument, dass dadurch jemand ausgeschlossen würde, spricht eher gegen den Argumentierenden.
Wer meint wirklich, wenn er sagt "ich muss heut noch zum Arzt" nicht auch seinen mittlerweile überwiegend weiblichen Ärzteanteil?

vor 5 Jahren
Doc Angelo

Ich finds irgendwie merkwürdig, das die Community, die darauf besteht, das die Geschlechter nicht binär sind, Presse-Texte so formuliert, als gäbe es nur 2 Geschlechter. Aber vielleicht ist es auch nur ein Vorurteil, das alle Homosexuellen, Transsexuellen oder Queeren so denken. Ich persönlich finds quatsch, man kann einfach die Standard-Form nehmen. In manchen Sprachen ist es die "männliche" Form, im Englischen ist alles "the", und nicht "die" oder "der". Kommt halt drauf an, und solange alle gemeint sind, ist doch alles in Ordnung.

Das Thema für so eine Ausstellung ist zwar nicht ganz so interessant für mich, aber die Idee mit den Mods klingt schon sehr nett! So können die Leute sich das selber schnitzen, ganz egal was.

vor 5 Jahren
C64Delta

Ne, eher an Philister.
Ach Quatsch, da hab ich jetzt an dich gedacht.
Aus Wikipedia (einfachste Quelle jetzt gerade):
Als Spießbürger, Spießer oder Philister werden in abwertender Weise engstirnige Personen bezeichnet, die sich durch geistige Unbeweglichkeit, ausgeprägte Konformität mit gesellschaftlichen Normen und Abneigung gegen Veränderungen der gewohnten Lebensumgebung auszeichnen.
Kannst du kurz erläutern, wie du bei Philister an mich denkst?
Schon gut. War einfach ne Retourkutsche.
Denk dir nichts dabei.
Ich bin hier dumm ins Thema eingestiegen, hast schon recht.

vor 5 Jahren
NomDeGuerre

Philipp von Makedonien war Vater eines Schwulen. Allerdings hat er auch die Heilige Schar zerlegt, eine Eliteeinheit aus Schwulen. Griechen, ne?

vor 5 Jahren