Activision Blizzard - Risikobericht: Kündigungswelle könnte finanzielle Performance beeinträchtigen

Activision Blizzard
04.03.2019 12:58, Marcel Kleffmann

Activision Blizzard - Risikobericht: Kündigungswelle könnte finanzielle Performance beeinträchtigen

Activision Blizzard hat in seinem jährlichen Risikobericht (10-K) die Investoren und Anleger davor gewarnt, dass sich die im Februar angekündigte Entlassungswelle (ca. 800 von 9.900 Mitarbeitern sollen entlassen werden) negativ auf die finanzielle Performance des Unternehmens auswirken könnte. Dieser Bericht bei der United States Securities and Exchange Commission soll vor möglichen Risiken bei Investitionen warnen und für mehr Transparenz sorgen.

Neben den fast obligatorischen Passagen über die Abhängigkeit von Activision Blizzard von einer relativ kleinen Anzahl an Spielemarken (Call of Duty, Titel von Blizzard), etwaigen Rücklagen für Gerichtsverfahren und der Möglichkeit, dass nicht immer "populäre Spiele" geliefert werden können, wurde erwähnt, dass ein potenzieller Risikofaktor darin bestehen würde, dass das Unternehmen nicht in der Lage sein könnte, "den erwarteten finanziellen und operativen Nutzen" des angekündigten Stellenabbaus zu realisieren. Vielmehr erklärte der Publisher, dass die Personalkürzungen das Geschäft tatsächlich "negativ" beeinflussen könnten. Demnach könnte die kostspielige Kündigungswelle dazu führen, dass auch andere Mitarbeiter ausscheiden oder Neueinstellungen erschwert werden. Die Kündigungen könnten zugleich einen negativen Einfluss auf die Produktivität und die Moral der anderen Mitarbeiter haben. Das Unternehmen hat bereits 150 Millionen Dollar für die Kompensation bzw. die Entschädigung von Arbeitnehmern zurückgelegt, die entlassen wurden.

In dem Bericht schrieb Activision Blizzard auf den Seiten 12 und 13: "Im Februar 2019 haben wir einen Restrukturierungsplan angekündigt, mit dem wir unsere Ressourcen auf unsere größten Chancen konzentrieren und unnötige Komplexität und Überschneidungen in bestimmten Bereichen unseres Geschäfts vermeiden wollen. Obwohl wir glauben, dass dieser Umstrukturierungsplan es uns ermöglichen wird, bessere Chancen für talentierte Mitarbeiter, mehr Know-how und Skaleneffekte für unsere Geschäftseinheiten zu schaffen, hängt unsere Fähigkeit, den gewünschten und erwarteten Nutzen aus dem Umstrukturierungsplan innerhalb des (…) Zeitrahmens zu erzielen, von vielen Schätzungen und Annahmen ab - und die tatsächlichen Einsparungen und der Zeitpunkt für diese Einsparungen können erheblich variieren, basierend auf Faktoren wie lokalen Arbeitsvorschriften, Verhandlungen mit Dritten und betriebswirtschaftlichen Anforderungen. Diese Schätzungen und Annahmen unterliegen auch erheblichen wirtschaftlichen, wettbewerbsbezogenen und anderen Unsicherheiten, von denen einige außerhalb unserer Kontrolle liegen."

"Darüber hinaus kann nicht garantiert werden, dass unser Geschäft effizienter oder effektiver ist als vor der Umsetzung des Plans, oder dass in Zukunft keine zusätzlichen Restrukturierungspläne erforderlich werden oder umgesetzt werden müssen. Die Umsetzung dieses Restrukturierungsplans kann auch kostspielig und schädlich für unser Geschäft sein oder andere negative Folgen haben, wie z. B. die Fluktuation über den geplanten Personalabbau hinaus oder negative Auswirkungen auf die Moral und Produktivität der Mitarbeiter oder auf unsere Fähigkeit, hochqualifizierte Mitarbeiter anzuziehen und zu halten. Jede dieser Konsequenzen könnte sich negativ auf unser Geschäft auswirken."