Epic Games Store: Betreiber über Exklusivdeals, Metro Exodus, Tencent-Einfluss, Spielequalität und Einnahmen

Epic Games Store
23.03.2019 08:12, Marcel Kleffmann

Epic Games Store: Betreiber über Exklusivdeals, Metro Exodus, Tencent-Einfluss, Spielequalität und Einnahmen

Während der Game Developers Conference 2019 und der Präsentation des Epic Games Stores hoben die Shop-Betreiber hervor, dass die Spiele, die im Epic Games Store erscheinen sollen, einem gewissen Qualitätsstandard entsprechen müssen. Tim Sweeney (Chef von Epic Games) meinte, dass sie "ziemlich hochwertige Spiele jeder Größenordnung, ob kleine Indie-Spiele oder riesige Triple-A-Spiele" aufnehmen würden. Auch Spiele für Erwachsene und so etwas wie Grand Theft Auto wäre in Ordnung, meinte er . Pornospiele, Bloatware, Asset-Flips oder andere Dinge, die die Spieler schockieren würden, sollen in ihrem Store nicht vertrieben werden. Gleiches würde für "schlechte Spiele" ("crappy games") gelten. Im Gegensatz zu Steam ist der Epic Games Store kuratiert.

Auch über den Exklusivdeal mit Metro Exodus und der ziemlich überstürzt wirkenden Entfernung des Spiels von Steam wurde bei einer Fragen-und-Antworten-Runde gesprochen . Nach dem Chaos und dem Trubel, den diese Entscheidung nach sich gezogen hat, sagte Steve Allison (Head of Epic Games Store) klippt und klar: "Wir werden das nie wieder tun." Er meinte, dass die Entscheidung letztendlich beim Publisher (Deep Silver) lag, aber beide Seiten den Deal unter Dach und Fach bringen wollten. Er meinte, dass das Timing und die Kommunikation problematisch waren und die ganze Sache größer und "schlimmer" war, als sie ursprünglich angenommen hatten. In Zukunft sollen solche Entscheidungen früher kommuniziert werden. Außerdem möchte er verhindern, dass andere Entwickler ähnliche Situationen wie 4A Games (Entwickler von Metro Exodus) erneut durchmachen müssen. Der Frontmann des Stores erzählte zudem, dass die Verkaufszahlen von Metro Exodus im Epic Games Store das 2,5-fache der Steam-Verkäufe von Metro: Last Light betragen hätten. Weitere Details wurden nicht genannt.

Außerdem stellte Allison in Aussicht, dass sie die Anzahl der Exklusivdeals in Zukunft zurückschrauben oder auf wenige "große Titel" beschränken werden. Er sagte : "Ich denke nicht, dass wir vorhaben, bis in alle Ewigkeit [über Exklusivrechte] zu verhandeln. Wir werden es wahrscheinlich noch eine Weile tun. Es geht nur darum, das Geschäftsmodell voranzutreiben und den Leuten beim Vorankommen zu helfen, aber irgendwann kommen die Leute hoffentlich einfach zu uns oder die Branche passt sich an. Ich verstehe die Stimmungslage [bei den Exklusivdeals] und ich versuche diese Frage mit Feingefühl zu beantworten, aber die Antwort ist, ja, irgendwann könnten wir auf null [Exklusivtitel] setzen oder wir könnten auf sehr, sehr wenige große exklusive Titel in einem bestimmten Jahr setzen. Aber wir werden es definitiv nicht in dem Maße tun, wie wir es gerade jetzt tun."

Last but not least bestätigte Tim Sweeney, dass sie das 88/12-Modell (88% für Entwickler; 12% für Epic Games) auch in Zukunft weiter verwenden wollen. Es sei kein bloßes Anreizsystem für die Frühphase des Stores, hieß es. PC Gamer hat auf Basis weiterer Informationen von der GDC 2019 nachgerechnet, und zwar mit einem 60 Dollar Spiel als Beispiel. 52,80 Dollar würden an Entwickler/Publisher gehen. 3,90 Dollar fließen an Epic Games. 3,30 Dollar werden für Zahlungsabwicklung, Bandbreite und Kundenservice verwendet.

Und obwohl Tencent knapp 40 Prozent der Anteile an Epic Games hält, beteuern Allison und Sweeney, dass das chinesische Internet-Unternehmen absolut keinen Einfluss auf das Geschäft und die Entscheidungen von Epic hätte.

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