Allgemein: US-Gesetzentwurf zum Verbot von Lootboxen und Mikrotransaktionen eingereicht

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27.05.2019 11:21, Michael Krosta

US-Gesetzentwurf zum Verbot von Lootboxen und Mikrotransaktionen eingereicht

Der republikanische US-Senator Josh Hawley einen Gesetzentwurf vorgelegt, mit dem zufallsbasierte Lootboxen und Pay-to-win-Mechaniken in Videospielen verboten werden sollen - insbesondere jene, die sich an Kinder und Jugendliche richten. Obwohl Demokraten und Republikaner in jüngster Zeit auf Konfrontationskurs gehen, wird bei diesem heiklen Thema nach Angaben bei Polygon überparteiliche Einigkeit signalisiert.

Vom Verbot ausgenommen wären übrigens weitere Schwierigkeitsmodi, kosmetische Gegenstände wie zusätzliche Skins für Fortnite und klassische Download-Erweiterungen im Stil von The Witcher 3, The Elder Scrolls Online & Co. Es wäre dem Publisher also auch beim verabschiedeten Gesetz möglich, z.B. für den zusätzlichen Modus New Game Plus Geld zu verlangen.

Die Entertainment Software Association (ESA) ist als Sprachrohr der Publisher von den Plänen der Senatoren erwartungsgemäß weniger begeistert. Vor allem stört man sich an der Formulierung, wonach man als Herausgeber der Spiele wissen müsse, ob der jeweilige Titel auch von Kindern und Jugendlichen gespielt werden könne, ganz unabhängig von der Altersfreigabe. Durch die schwammige Formulierung würde das quasi die gesamte Spielelandschaft betreffen. Dies könnte schließlich dazu führen, dass die Mechanismen für den Jugendschutz massiv überarbeitet und nach strengeren Regeln erfolgen könnten, was auch die Barrieren zum Kauf von Spielen für Erwachsene erhöhen könnte.

Darüber hinaus lässt der Gesetzentwurf noch viel Raum für Interpretationen. Käufliche Inhalte wie XP-Boosts oder zusätzliche Charaktere für Spiele wie Mortal Kombat und League of Legends befinden sich in einer Grauzone. Mehr Klarheit herrscht bei Lootboxen, bei denen der Zufallsfaktor und damit auch das Glücksspiel einen zentralen Punkt innerhalb der Definition darstellen. Fraglich erscheint allerdings, inwieweit sich ein mögliches Gesetz auch auf den zufälligen Kauf von Kartenpaketen in Spielen wie Hearthstone oder Magic: The Gathering - Arena auswirken würde.

Schon jetzt sind die Hersteller gezwungen, sich mit der Frage zu beschäftigen, wie man in Zukunft Geld mit Videospielen verdienen will. Schafft man es nicht, in den USA eine verlässliche Alters-Verifizierung zu realisieren, mit der man ebenfalls einen Teil der Konsumenten verlieren könnte, müsste man sich von Pay-to-win-Mechaniken und Lootboxen verabschieden, sollte der Gesetzentwurf in dieser Form zu einem gültigen Gesetz in den USA werden.