Kickstarter: Erfolgreiche Kampagne für GTA-Online-Imitation RAW ungültig, Geld wird zurückerstattet

Kickstarter
16.07.2019 09:37, Michael Krosta

Kickstarter: Erfolgreiche Kampagne für GTA-Online-Imitation RAW ungültig, Geld wird zurückerstattet

Kickstarter hat die Crowdfunding-Kampagne für das actionreiche MMORPG RAW für ungültig erklärt. Die Begründung: Das Projekt sei angesichts des geforderten Budgets viel zu ambitioniert und ließe sich mit diesen Mitteln nicht wie versprochen umsetzen. Damit teilt Kickstarter die Bedenken, die bereits zahlreiche Streamer, Fans und Kritiker über den Titel geäußert hatten, der in die Kerbe eines GTA Online schlagen würde.

RAW hatte sein ursprüngliches und überraschend niedrig angesetztes Finanzierungsziel von 70.000 Euro erreicht und mit Zusagen von mehr als 170.000 Euro weit übertroffen. Jetzt wird nach dem Aus der Kampagne den knapp 4000 Unterstützern ihre Investition zurückerstattet. Auf die Frage von Nutzern, warum man nur einen solch geringen Betrag angesetzt habe, antworteten die Entwickler mit dem Hinweis, dass man zusätzlich weitere Kampagnen gestartet und damit zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten habe. Diese Aussage war für Kickstarter dann vermutlich der Grund, um einzuschreiten. Denn in der Erklärung zur Absage der Kampagne heißt es:

"Unsere Regeln und Richtlinien verlangen, dass Erschaffer es versuchen, den Geldbetrag zu erhalten, der nötig ist, um ein Projekt zu beenden und alle Rewards zu erfüllen", so ein Kickstarter-Sprecher gegenüber PCGamesN . "Dieser Erschaffer hat in einem Update eingeräumt, dass man abseits von Kickstarter weitere Unterstützung benötigt, um das Spiel fertigzustellen. Wir verlangen, dass Projekte ehrlich und transparent präsentiert werden und dieses Projekt entsprach nicht diesem geforderten Standard."

Im offiziellen Discord-Kanal monieren die Entwickler, dass es keinerlei Vorwarnung von Kickstarter zur Entscheidung gab. Aufgeben wollen sie nach diesem Rückschlag allerdings nicht und sind guter Dinge, die Finanzierung auf anderen Wegen wie IndieGoGo zu realisieren.

Kommentare
LeKwas

Apropos überambitioniert, ich meine mich vage erinnern zu können, dass es mal so ein Survivalgame gab, bei dem fast unser gesamter Erdball mithilfe von Drohnen eingescannt und als Spiellandschaft zur Verfügung gestellt werden sollte.

/edit #1: Ah ja, das hier war's:
http://www.4players.de/4players.php/spi ... lwelt.html?


/edit #2: Das Entwicklerstudio 'Killerwhale Games' ist übrigens nirgendwo als Firma eingetragen und taucht auch im Handelsregister nicht auf, es gibt kein Impressum, und zudem besteht ein großer Teil des bislang vorgezeigten Materials aus Inhalten aus dem Unity Asset Store:
Schießstand aus dem Trailer: https://assetstore.unity.com/packages/t ... ter-125288
Polizeistation aus dem Trailer: https://assetstore.unity.com/packages/3 ... ular-74311

undefinedWir haben versucht, mit den Entwicklern in Kontakt zu treten und sind zur angegebenen Adresse gefahren - dort wohnt auch tatsächlich der Entwickler Artur Hartikainen - leider ohne Erfolg. Allerdings haben wir eine Antwort per Mail erhalten. Die Entwickler haben ein Interview abgelehnt.
Vertrauenswürdig erscheint mir das ganz und gar nicht. Ist v.a. ein Impressum nicht eigentlich Pflicht?

vor 5 Jahren
dx1

Ich dachte die Kampagne wurde abgebrochen, bevor sie abgeschlossen werden konnte? Dementsprechend ist doch noch überhaupt kein Geld geflossen, das zurückerstattet werden könnte.
Wenn Du das aber so formulierst, ist das zu lang und kompliziert. Das führt zu Kommentaren, die darauf hinweisen, dass das Geld ja jetzt weg ist.

vor 5 Jahren
LeKwas

Man merkt, dass die negative PR durch gescheiterte Projekte mittlerweile an KS nagt, denn in der Vergangenheit haben sie überambitionierte Titel dieser Art bedenkenlos durchgewunken - siehe etwa 'Identity', welches ebenfalls eine Art GTA MMO eines kleinen, völlig unerfahrenen Indieteams sein sollte, und gegenwärtig im Early Access Limbo halb-tot umherschlurft.

vor 5 Jahren
Garuda

Ich dachte die Kampagne wurde abgebrochen, bevor sie abgeschlossen werden konnte? Dementsprechend ist doch noch überhaupt kein Geld geflossen, das zurückerstattet werden könnte.

vor 5 Jahren