Spielkultur: US-Präsident Trump sieht Mitschuld von Videospielen an Anschlägen; Reggie über "schlecht informierte Leute"
Nach den beiden Anschlägen in den USA, genauer gesagt in Dayton (Ohio) und El Paso (Texas), wandte sich der US-Präsident an das Volk. In einer Rede sprach er die Verherrlichung von Gewalt, die Schwierigkeiten durch das Internet und Social Media sowie allgemein den "Hass" an. Aber auch Videospiele machte er für die Amokläufe/Anschläge/Attentate verantwortlich .
"Wir müssen die Verherrlichung von Gewalt in unserer Gesellschaft stoppen. Dazu gehören auch die grausamen und grässlichen Videospiele, die heute alltäglich sind. Es ist heutzutage zu einfach für problematische Jugendliche, sich mit einer Kultur zu umgeben, die Gewalt feiert. Wir müssen das stoppen oder erheblich reduzieren - und es muss sofort beginnen", sagte Donald Trump. Auch Kevin McCarthy (House Minority Leader der Republikaner) erklärte gegenüber Fox & Friends, dass Videospiele "Menschen entmenschlichen" würden.
Die Demokraten heben hingegen eher die laxen Waffengesetze in den USA und die Waffengewalt hervor.
We have a responsibility to the people we serve to act. The @SenateGOP must stop their outrageous obstruction & join the House to put an end to the horror and bloodshed that gun violence inflicts every day in America. https://t.co/3ff8Y2xtf3
— Nancy Pelosi (@SpeakerPelosi) August 4, 2019
Reggie Fils-Aimé, ehemaliger Präsident von Nintendo of America, meldete sich dazu via Twitter zu Wort. Er kritisierte die "schlecht informierten Menschen", die die Spieleindustrie kritisieren würde. Anhand einer Statistik versucht er darzulegen, dass in Ländern, in denen es hohe Gaming-Ausgaben pro Kopf geben würde, weniger Todesfälle durch Schusswaffen verzeichnet werden. Die Ausnahme würden die USA bilden, wo vier Prozent der Bevölkerung 43 Prozent der Waffen besitzen würden.
Facts are facts. pic.twitter.com/sSEbdYZcgE
— Reggie Fils-Aime (@Reggie) August 6, 2019
Das Magazin The Verge fasst die Situation folgendermaßen zusammen: "Gesetzgeber und Regierungsbeamte gedenken und beten, ergreifen aber keine Maßnahmen, um zukünftige Tragödien zu verhindern. Manifeste werden seziert und online verteilt. Die mahnenden Zeigefinger sind überall bei der Waffenkontrolle zu sehen - aber wieder einmal ist die Schuld bei den Videospielen gelandet."