Epic Games Store: Tim Sweeney über disruptive Ansätze und die positiven Effekte der Gratisspiele
Im Epic Games Store werden bekanntlich viele Spiele als Promotion-Aktion bzw. Anreiz-Faktor für den digitalen Store kostenlos angeboten. Eben gerade bestätigten Sega, Creative Assembly und Epic Games, dass A Total War Saga: Troy am Tag des Verkaufsstarts (13. August 2020) für 24 Stunden kostenlos im Store angeboten wird (wir berichteten). Weswegen Epic Games auf dieses Anreizsystem setzt und warum es zugleich die Verkäufe von Spielen auf anderen Plattformen wie Steam etc. anheizt, erklärte Tim Sweeney (Chef von Epic Games) in einem Interview mit GameSpot via PC Gamer .
Tim Sweeney: "Man geht nicht einfach raus und kauft - wenn man sich nicht für Spiele wie Satisfactory interessiert, wird man auch kein Geld ausgeben, um Satisfactory zu kaufen. Aber wenn man es umsonst bekommt, merkt man, dass es ein großartiges Spiel ist. Und die Nutzer haben auf diese Weise viele großartige Spiele entdeckt. [Anm. d. Redaktion: Sweeney nahm Satisfactory nur als fiktives Beispiel] (...) Es war ein Zugewinn für die Spieleentwickler. Die meisten Entwickler, die ihre Spiele kostenlos im Store auf den Markt bringen, stellten fest, dass ihre Verkäufe auf Steam- und den Konsolenplattformen nach der Gratisphase im Epic Games Store aufgrund des gestiegenen Bekanntheitsgrades sogar gestiegen sind. Es war also eine wirklich positive Sache und brachte zig Millionen neuer Benutzer in das Ökosystem von Epic Games - und das ist eine wunderbare Sache für das Unternehmen."
Die Promotion-Aktionen wurden teilweise von ähnlichen Aktionen bei Humble und GOG.com angeregt, verriet Sweeney und lobte beide Stores ausführlich. Diese Stores existierten länger als der Epic Games Store und brauchten dann Jahre, um ein halbes Prozent des Marktanteils (von Steam) zu erreichen, so der Chef von Epic.
"Wir erkannten früh, dass wir einen wirklich, wirklich gewagten und disruptiven Ansatz verfolgen mussten - und so wurden die kostenlose Spieleaktionen und die Exklusivspiele lanciert. Dinge, von denen wir wussten, dass sie in mancher Hinsicht kontrovers sein würden, insbesondere bei den Hardcore-Gamern auf Steam, die Hunderte von Spielen auf Steam gekauft haben und alle ihre Spiele auf Steam kaufen wollen", sagte Sweeney weiter.
Für Epic Games hat sich der aggressive Ansatz ausgezahlt. Der Marktanteil des Stores beträgt aktuell etwa 15 Prozent. Die Zahlen würden laut Sweeney aber noch weiterhin steigen. Epic Games verfolgt außerdem den Plan, den Epic Games Store als App für Android und iOS umzusetzen.
Your browser doesn't support HTML5 video.
Video: Frühlings-Update 2020