Crusader Kings 3 - Royal Court: Erweiterung bringt den "königlichen Hof", Prunk und Protz

Crusader Kings 3
21.05.2021 18:41, Marcel Kleffmann

Crusader Kings 3 - Royal Court: Erweiterung bringt den "königlichen Hof", Prunk und Protz

Crusader Kings 3 (ab 29,99€ bei kaufen): Royal Court ist als erste Inhaltserweiterung für das Mittelalter-Strategiespiel von Paradox Interactive angekündigt worden. Ein Termin oder Release-Zeitfenster wurde nicht genannt.

Der "königliche Hof" bzw. der eigene Thronsaal wird im Mittelpunkt des Add-ons stehen. Dieser Raum ist eine visuelle Repräsentation des königlichen Hofes und soll die Errungenschaften und das Prestige der Dynastie widerspiegeln - auch bestimmte Charaktere werden dort präsent sein. Es soll u.a. darum gehen, den eigenen Reichtum zu zeigen, schließlich soll man wie ein König aussehen und das Gold nicht nur horten (wie Drachen). Reichtum wird neue Gäste anziehen und ggf. beeindrucken. Zu den Dingen, die man im Thronsaal ausstellen kann, gehören Schätze und Artefakte, die übrigens mit der Zeit an Qualität verlieren und von Antiquaren restauriert werden können. Echte Screenshots der Erweiterung hat Paradox bisher nicht gezeigt.

In diesem Thronsaal wird man ebenfalls "Hof halten" können, d.h. Vasallen, Bewohner des Reiches und Bedienstete bitten um eine Audienz und um die Lösung eines Problems. Man wird also Entscheidungen treffen müssen, basierend auf dem Status des Königreich und was die Einwohner so wollen.

Große Erweiterungen sollen das Spiel in neue Richtungen führen, erklärte Alexander Oltner (Game Designer von CK3) und meinte, dass der "königliche Hof" die Rollenspiel- und die Strategie-Elemente erweitern soll. Der "Royal Court" wird nur für Könige zur Verfügung stehen und z.B. nicht für Herzoge. Verliert man den königlichen Titel, hat man keinen Zugang mehr zu diesem Hof, aber man behält die Dinge, die in dem Raum ausgestellt waren - wobei diese Wertsachen sogar von Gegnern geklaut werden können.

Mit Crusader Kings 3: Royal Court wird es außerdem möglich sein, dass sich hybride Kulturen bilden (Aufnahme und Verschmelzen von Traditionen, die speziell an die Bevölkerung und die Geographie angepasst sind) oder sich Kulturen mit der Zeit verändern, wenn z.B. die Zivilisation zu groß wird. Beide Aspekte können auf Wunsch deaktiviert werden. Last but not least wird das "Lernen von Fremdsprachen" die Möglichkeiten der Interaktion mit anderen Fraktionen stark beeinflussen.

Darüber hinaus wird mit einem kostenlosen Update das Kultur-System und die Benutzeroberfläche dieses Aspekts in Crusader Kings 3 überarbeitet - und modifizierbar gemacht. So wird das Ethos die Säulen und die Traditionen festlegen, die einem zur Verfügung stehen werden. Vereinfacht gesagt wird es eine Art Lebensstil für die Kultur sein. Das Ethos ist die übergreifende Struktur zur Betonung der Kultur. Es bestimmt nicht alles, aber es stellt einige Säulen und Traditionen zur Verfügung, die andere Ethos-Möglichkeiten vielleicht nicht haben. Weitere Details will Paradox demnächst verraten.

Kommentare
casanoffi

CK3 war mein persönliches GOTY, kam völlig überraschend, da ich mit dem Genre bisher wenig am Hut hatte.

Bin allerdings so gar kein Freund von Erweiterungen, selbst wenn es tatsächlich Inhalte hinzufügt (also nicht nur ein paar hübsche Klamotten für die Optik). Hab so viele Stunden in das "Basis-Spiel" investiert und bin damit vollkommen zufrieden.

Nach, keine Ahnung, 500 Stunden war dann auch mal irgendwann gut ^^

vor 3 Jahren
LordofGalaxy

Ich hoffe die Technologie-Forschung wird bei den Kultur-Änderungen miteinbezogen. Ich fand es schrecklich, wenn einer meiner Erben aus irgendwelchen dummen Gründen eine andere Kultur hatte und ich dadurch Technologien verloren habe. Das ergibt überhaupt keinen Sinn
Schau mal ins Mittelalter. Da ist kein kontinuierlicher Fortschritt, 1 Schritt vor ein halber zurück war da eher üblich - Hugenottenverfolgungen, Hexenverbrennungen, Ständegedünkel, Kriege, Pest - der technische Fortschritt zu Zeiten Roms war sicherlich nicht so viel niedriger, in einigen Teilen ist sogar Wissen verloren gegangen - und wir reden über 1000 Jahre Menschheit. Von daher kann es schon sein dass ein Despot oder "dummer Herrscher" ein Land zurückentwickelt.
Rom hat aus Wissen relativ wenig gemacht und kaum weiterentwickelt. Der einfache Grund dafür ist Sklaverei. Wenn du allen Fragen mit der Antwort "Sklaven" begegnest, erübrigt sich die Notwendigkeit für technische Weiterentwicklung. Du brauchst mehr Ertrag? Sklaven! Du willst etwas transportieren? Sklaven! Du willst etwas aufbauen? Sklaven! Du hast zwar in der Antike immer wieder großartige wissenschaftliche Erkenntnisse und Errungenschaften, nur ergab sich daraus einfach nichts. Automaten, Dampfmaschinen, der Mechanismus von Antikythera, beeindruckende Dinge und am Ende bleib es weitestgehend bei Spielereien zum Amüsement oder für vereinzelte religiöse Zwecke.

Das alles sah im Mittelalter deutlich anders aus. Keine Frage, Ständeherrschaft hat genauso eine bremsende Wirkung wie religiöse Institutionen, die sich nicht aus gesellschaftlichen und politischen Fragen heraushalten aber das Ende der antiken Sklaverei, nicht nur Roms, sondern auch in Griechenland und anderen Regionen, eröffnete den Weg in den Fortschritt. Nun musste man auf die Fragen neue Antworten finden und das sorgte dafür, dass sich sich vieles änderte. Natürlich, Konflikte, niedriger Bildungsstand, Aberglaube, Seuchen, das brachte Probleme mit sich aber tatsächlich war das eine bessere Zeit der Entwicklung als die vom Sklavismus extrem gebremste Antike.

Die Hexenverfolgung in Europa ist übrigens maßgeblich in der Frühe Neuzeit stattfand. Nicht dass es gar nicht im Mittelalter existierte aber in dieser Zeit war das eher eine Randerscheinung. Einer der bekanntesten Hexenprozesse ist ja der von Salem und der fand im 17. Jahrhundert statt. Der Protestantismus spielt hier eine Rolle bei der Verschärfung.

Der Kirche wird allgemein gern viel vorgeworfen und das auch zu Recht aber tatsächlich wurde die Wissenschaft von ihr weit weniger gebremst als man gern behauptet. NIcht gar nicht aber nein, sie niemanden verbrannt, der das Feuer entdeckte.

Um jetzt den Bogen zurück zum Spiel zu spannen. Ich finde den Kritikpunkt berechtigt. Das wechseln einer Kultur führt nicht einfach dazu, dass sich Technologien verlieren. Es gibt historisch nur wenige Beispiele, wo Technologie wirklich zurückgestellt wurden. Am ehesten fällt mir da noch Japan ein, welches nach dem Sieg der Tokugawa Feuerwaffen regulierte aber eben auch nur das, regulierte und nicht komplett ins Meer schmiss und ihre bloße Existenz verbot. Mir wäre auch nicht bekannt, dass bspw. die Kirche das Teleskop verboten hätte im Zuge der Kontroverse mit Galileo. Von demher ist das meines Erachtens tatsächlich etwas, dass man in Crusader Kings ändern könnte. Zu Mal man ja als Spieler, Charaktere hin oder her, immer noch die Geschicke des Landes bestimmt und nicht nur Zuschauer ist.
Ich bin überrascht dass es so ein Echo auslöst. Ich finde man muss hier mal trennen. Historisch gesehen gibt es jede Menge Beispiele, die das ganze rechtfertigen, vieles davon ist ausgeführt. Statt Hexenverbrennung wäre Inquisition (v.a. in West- Mittel- und Südeuropa) sicherlich ein besseres Beispiel für Europa - da kann ich dem Kommentar zuvor nur recht geben, das war sicherlich nicht ganz punktgenau formuliert. Kriege zwischen den Kulturen haben übrigens Wissen verschüttet, beispielsweise die Kreuzzüge (zurückdrängen des Wissens in der arabischen Welt die damals sicherlich führend war was den Fortschritt angeht in den Zeiten wo CK spielt). Das Wissen ist ignoriert worden bzw. wurde nur stockend aufgenommen oder sogar vollkommen abgelehnt (Medizin, Mathematik, Astronomie, Ansätze erster Physik). Im späten Mittelalter kommt in Asien (China, Indien) der Isolationismus zum tragen was die Technik einfriert (nicht zurückentwickelt), gleiches gilt für Nordwest- und Zentralafrika mit der Sklaverei in der frühen Neuzeit, bei der Sklavenhändler in Kombination mit Stammesfürsten eigentlich die Zukunft des Kontinents verkaufen (kulturelle Bildung ist in dieser Zeit rückwärtsgewandt).

Es gibt also genügend Indizien die ein Rückentwicklung global, aber auch innerhalb von Europa rechtfertigen. Ob das unbedingt spielerisch (damit meine ich spielmechanisch) sinnvoll ist sei mal dahingestellt. Progression ist immer motivierend, stetigere Rückschritte bei Spielen sind hingegen nicht willkommen um Spieler bei der Laune zu halten. Ich denke vor diesem Gesichtspunkt kann es gerechtfertigt werden dass dies nicht passt.

Zur Ehrenrettung bzgl. der römischen Kultur. Ja, man hat in vielen Dingen die griechischen Ideen aufgegriffen und verfeinert. Klar gibt es Erfindungen wie das Aquädukt, Nutzung von Wasserkraft in unterschiedlichster Form, der Bau von Grenzbefestigungen, Fußbodenheizung, eine einheitliche Währung im Mittelmeerraum, Triumphbögen, Kolloseum - die romanische Bauweise wird erst von der Gothik im 12/13. Jahrhundert ersetzt (sakral) - und es gibt schon Gründe weshalb man sich in der Renaissance im 14. und 15. Jh. in Italien auf das alte Rom zurückbesinnt. Die größten römischen Erfindungen waren aber wohl nicht greifbar und sind so lange unerreicht gewesen. Dabei meine ich die Organisation der Staates, mit Bürokratie und der Verwaltung eines Riesenreiches, genauso wie die Struktur des Militärs im Reich sind wohl erst von absolutistischen Staaten in der frühen Neuzeit gematched worden. Dazu haben die Römer dutzende Kulturen ins Reich eingebunden. Auch das sind Errungenschaften, die so nicht greifbar sind weil damit keine direkten Gegenstände verbunden sind - die aber nicht direkt von den Griechen stammen.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren

vor 3 Jahren
SethSteiner

Ich hoffe die Technologie-Forschung wird bei den Kultur-Änderungen miteinbezogen. Ich fand es schrecklich, wenn einer meiner Erben aus irgendwelchen dummen Gründen eine andere Kultur hatte und ich dadurch Technologien verloren habe. Das ergibt überhaupt keinen Sinn
Schau mal ins Mittelalter. Da ist kein kontinuierlicher Fortschritt, 1 Schritt vor ein halber zurück war da eher üblich - Hugenottenverfolgungen, Hexenverbrennungen, Ständegedünkel, Kriege, Pest - der technische Fortschritt zu Zeiten Roms war sicherlich nicht so viel niedriger, in einigen Teilen ist sogar Wissen verloren gegangen - und wir reden über 1000 Jahre Menschheit. Von daher kann es schon sein dass ein Despot oder "dummer Herrscher" ein Land zurückentwickelt.
Rom hat aus Wissen relativ wenig gemacht und kaum weiterentwickelt. Der einfache Grund dafür ist Sklaverei. Wenn du allen Fragen mit der Antwort "Sklaven" begegnest, erübrigt sich die Notwendigkeit für technische Weiterentwicklung. Du brauchst mehr Ertrag? Sklaven! Du willst etwas transportieren? Sklaven! Du willst etwas aufbauen? Sklaven! Du hast zwar in der Antike immer wieder großartige wissenschaftliche Erkenntnisse und Errungenschaften, nur ergab sich daraus einfach nichts. Automaten, Dampfmaschinen, der Mechanismus von Antikythera, beeindruckende Dinge und am Ende bleib es weitestgehend bei Spielereien zum Amüsement oder für vereinzelte religiöse Zwecke.

Das alles sah im Mittelalter deutlich anders aus. Keine Frage, Ständeherrschaft hat genauso eine bremsende Wirkung wie religiöse Institutionen, die sich nicht aus gesellschaftlichen und politischen Fragen heraushalten aber das Ende der antiken Sklaverei, nicht nur Roms, sondern auch in Griechenland und anderen Regionen, eröffnete den Weg in den Fortschritt. Nun musste man auf die Fragen neue Antworten finden und das sorgte dafür, dass sich sich vieles änderte. Natürlich, Konflikte, niedriger Bildungsstand, Aberglaube, Seuchen, das brachte Probleme mit sich aber tatsächlich war das eine bessere Zeit der Entwicklung als die vom Sklavismus extrem gebremste Antike.

Die Hexenverfolgung in Europa ist übrigens maßgeblich in der Frühe Neuzeit stattfand. Nicht dass es gar nicht im Mittelalter existierte aber in dieser Zeit war das eher eine Randerscheinung. Einer der bekanntesten Hexenprozesse ist ja der von Salem und der fand im 17. Jahrhundert statt. Der Protestantismus spielt hier eine Rolle bei der Verschärfung.

Der Kirche wird allgemein gern viel vorgeworfen und das auch zu Recht aber tatsächlich wurde die Wissenschaft von ihr weit weniger gebremst als man gern behauptet. NIcht gar nicht aber nein, sie niemanden verbrannt, der das Feuer entdeckte.

Um jetzt den Bogen zurück zum Spiel zu spannen. Ich finde den Kritikpunkt berechtigt. Das wechseln einer Kultur führt nicht einfach dazu, dass sich Technologien verlieren. Es gibt historisch nur wenige Beispiele, wo Technologie wirklich zurückgestellt wurden. Am ehesten fällt mir da noch Japan ein, welches nach dem Sieg der Tokugawa Feuerwaffen regulierte aber eben auch nur das, regulierte und nicht komplett ins Meer schmiss und ihre bloße Existenz verbot. Mir wäre auch nicht bekannt, dass bspw. die Kirche das Teleskop verboten hätte im Zuge der Kontroverse mit Galileo. Von demher ist das meines Erachtens tatsächlich etwas, dass man in Crusader Kings ändern könnte. Zu Mal man ja als Spieler, Charaktere hin oder her, immer noch die Geschicke des Landes bestimmt und nicht nur Zuschauer ist.

vor 3 Jahren
James Dean


Schau mal ins Mittelalter. Da ist kein kontinuierlicher Fortschritt, 1 Schritt vor ein halber zurück war da eher üblich - Hugenottenverfolgungen, Hexenverbrennungen, Ständegedünkel, Kriege, Pest - der technische Fortschritt zu Zeiten Roms war sicherlich nicht so viel niedriger, in einigen Teilen ist sogar Wissen verloren gegangen - und wir reden über 1000 Jahre Menschheit. Von daher kann es schon sein dass ein Despot oder "dummer Herrscher" ein Land zurückentwickelt.
Das ist jetzt aber auch nur in Extremfällen so, z.B. bei einem großen kulturellen Wechsel, etwa die Germanen und Rom. Wenn deine Gesellschafts- und Machtstruktur einigermaßen konstant ist, erlebst du einen technologischen Rückfall eher weniger. Wüsste jetzt auch nicht, welche Technologie durch Hexenverbrennungen verlorengegangen sein soll.

vor 3 Jahren
Sevulon

Ich hoffe die Technologie-Forschung wird bei den Kultur-Änderungen miteinbezogen. Ich fand es schrecklich, wenn einer meiner Erben aus irgendwelchen dummen Gründen eine andere Kultur hatte und ich dadurch Technologien verloren habe. Das ergibt überhaupt keinen Sinn
Schau mal ins Mittelalter. Da ist kein kontinuierlicher Fortschritt, 1 Schritt vor ein halber zurück war da eher üblich - Hugenottenverfolgungen, Hexenverbrennungen, Ständegedünkel, Kriege, Pest - der technische Fortschritt zu Zeiten Roms war sicherlich nicht so viel niedriger, in einigen Teilen ist sogar Wissen verloren gegangen - und wir reden über 1000 Jahre Menschheit. Von daher kann es schon sein dass ein Despot oder "dummer Herrscher" ein Land zurückentwickelt.
Interessant, so habe ich es noch gar nicht betrachtet. Klingt mehr oder weniger einleuchtend. Beziehungsweise kann man es sich so hinbiegen, wenn man von einem Tag auf den anderen nur noch die niedrigsten Gebäude und Einheiten bauen kann, obwohl man letzten Dienstag noch im Hochmittelalter war.

Aber ja, finde ich für die Immersion jetzt nicht schlecht, deine Herangehensweise.
Zumal die Menschen im Mittelalter mitunter auch gerne mal Angst vor dem Fortschritt hatten. Gerade als Wissenschaftler lief man da schnell mal Gefahr als Ketzer angeklagt zu werden, wenn die Idee jemanden missfiel.

Hätte es die Kirche bereits in der Steinzeit gegeben wäre vermutlich der erste Mensch, der das Feuer entdeckte, direkt darin als Hexe verbrannt worden.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren

vor 3 Jahren