Valve Software: SteamPal-Gerüchte: Tragbare PC-Plattform mit Steam (Linux) nach Switch-Vorbild in Entwicklung
Valve Software arbeitet allem Anschein nach an einem Switch-ähnlichen Handheld, auf dem man "eine große Anzahl von" PC-Titeln via Steam spielen kann. Diese "tragbare PC-Plattform" soll Ende des Jahres veröffentlicht werden, wenn äußere Umstände wie die Zuliefererkette bzw. die Chipkrise es zulassen. Mehrere Quellen sollen dieses Vorhaben von Valve Software gegenüber Ars Technica bestätigt haben.
Kurz vorher hatte Pavel Djundik (SteamDB) im Programmcode von Steam erneut Hinweise auf das Projekt entdeckt, darunter Zeichenketten mit dem Titel "SteamPal", Controller-Referenzen, spezielle Betriebsmodi und abermals Begriff "Neptune", der schon im September 2020 gefunden wurde ("Neptune Optimized Games"). In dem Kontext passte es auch, dass Gabe Newell (CEO und Mitbegründer von Valve) einer Frage über Konsolen-Pläne bei einer schulischen Diskussionsrunde auswich und meinte, dass man bis zum Jahresende eine bessere Vorstellung von ihren Zukunftsplänen haben würde.
Laut Ars Technica sei "SteamPal" wohlmöglich nicht der finale Name, aber das tragbare All-in-One-PC-System soll einen Touchscreen und Gamepad-ähnliche Steuerungsmethoden bieten. Man wird die Controller-Elemente aber nicht wie bei Nintendo Switch entfernen können. Ein Prototyp-Gerät soll im Vergleich zur Switch "recht breit" sein, da neben Triggern, "Joysticks" und den typischen Controller-Tasten auch ein daumengroßes Touchpad verbaut wurde - zusätzlich zu dem Touchscreen-Bildschirm. Auch über ein D-Pad wird spekuliert.
handheld* console of course.
This feels very related:https://t.co/6dupKvMU10
— Steam Database (@SteamDB) May 25, 2021
"SteamPal" wird auf eine System-on-a-Chip-Lösung (SoC) und wahrscheinlich auf Chips von AMD oder Intel setzen. Es ist noch unklar, ob Valve mehrere "SteamPals" mit unterschiedlichen Spezifikationen (Speicher, Displaygröße, Performance, Akkugröße) auf den Markt bringen wird. Konkrete technische Informationen konnte Ars Technica nicht in Erfahrung bringen, abgesehen davon, dass man den Handheld wohl via USB-Typ-C an größere Monitore andocken kann. Als Software wird sehr wahrscheinlich Linux (Proton) zum Einsatz kommen, wobei die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Microsoft und Valve auch eine Windows-Fassung möglich machen würde.
Der Autor bei Ars Technica versucht noch klarzustellen, dass dies kein neuer Versuch für die gescheiterten "Steam Machines" sei. "Aber wo die Steam Machines versuchten, Desktop-Systeme in einem Markt zu bringen, der bereits mit ihnen gesättigt war, sind Switch-ähnliche PCs immer noch ein völlig neuer Sektor - und einer, in dem Valve sehr wohl erfolgreich sein könnte, wenn sie früher als andere große westliche Hersteller einsteigen", heißt es. Dennoch könnte Valve Software trotz aller Hinweise den SteamPal-Stecker ziehen, da das Unternehmen dafür bekannt ist, viele Dinge auszuprobieren und später einzustampfen. Im Bereich der Hardware-Produktion hat Valve mit dem Index-VR-System jedenfalls schon Erfahrung gesammelt.
Valve Software wollte den Bericht auf Anfrage von Ars Technica nicht kommentieren.