Borderlands 3: PS4 beim Cross-Platform-Play vorerst ausgeschlossen

Borderlands 3
28.05.2021 11:16, Michael Krosta

Borderlands 3: PS4 beim Cross-Platform-Play vorerst ausgeschlossen

Das kommende Update für den Looter-Shooter Borderlands 3 (ab 9,90€ bei kaufen) soll zwar endlich ein plattformübergreifendes Spielen ermöglichen, doch die PlayStation-Konsolen werden vorerst nicht dazu gehören. Das meldet Eurogamer.net und zitiert Randy Pitchford, CEO von Gearbox Software, der die Nachricht ein einem Tweet verkündet hat.

Details, warum es im Rahmen der Zertifizierung des Updates zu dieser Entscheidung kam, wurden nicht genannt. Das öffnet Tür und Tor für Spekulationen: Haben sich Gearbox und 2K z.B. geweigert, die Gebühr zu entrichten, die Sony für ein grünes Licht zur Unterstützung von CrossPlay erhebt? Oder ist man auf technische Probleme innerhalb des Updates gestoßen? Die Ansage, die Unterstützung für das plattformübergreifende Spielen für die PlayStation-Version zu entfernen, scheint jedenfalls von Publisher 2K gekommen zu sein. 

Auf allen anderen Plattformen, also PC, Xbox One und Stadia, scheint man dagegen bald gemeinsam losziehen zu dürfen, sobald das Update ausgerollt wird.

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Kommentare
Temeter 

Das zu DMC5 hatte ich gar nicht mitbekommen und musste erst einmal nachlesen, was es damit auf sich hatte. Offensichtlich handelt es sich dabei allein um die EU-PS4-Version, die US- und Japan-Version der PS4, Xbox und PC sollen von dieser Überblendung des nackten Hinterns nicht betroffen sein. Wenn ich das richtig recherchiert habe.

Sucht man weiter, findet man von Capcom eine Aussage, dass man sich an EU-Recht halten musste, was auch ich natürlich deshalb fraglich finde, da diese Form der Zensur nicht auf der EU-Xbox-Fassung zu finden ist.

Kurzum: ich habe keine Ahnung und kann es mir ebenfalls nicht erklären, weshalb Sony speziell in der EU-PS4-Fassung von DMC5 diesen Schritt wählte, während man in allen anderen Versionen für drei Sekunden einen nackten Hintern sehen kann.

Ich stimme dir zu, dass absolute künstlerische Freiheit tatsächlich anders aussieht, zumindest auf der EU-PS4-Version, ich aber zugegeben etwas Tiefgreifenderes erwartet hatte, als ich deinen Beitrag zuerst las.
Die Frage ist ja, wenn sie einmal damit starten, wo geht es hin? Die Slippery Slope ist eben nicht immer ein logischer Fehlschluss. Ganz zu schweigen davon, dass man sich nicht von heuchlerischen Idioten vorschreiben lassen will, was man konsumieren darf.

So weit ich sehen kann, wurde das von der kalifornischen Führung von Sony durchgedrückt. Vermutlich irgendein puritanischer Bullshit. Afaik ist das aber auch in Amerika so.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren

vor 3 Jahren
Master Chief 1978

Würde mich jetzt mal interessieren wie viele Spieler Crossplay überhaupt fordern / wollen?

Hab nämlich stark das Gefühl, dass die durchschnittlichen Konsolenspieler sich eher gegen Crossplay mit dem PC stemmen (Cheater) und ansonsten dem ganzen eher neutral gegenüberstehen, solange auf ihrer Plattform genug Spieler für Matches zusammenkommen.
In coop Spielen nehme ich das Gerne, mein einer Kumpel zockt nur am PC, hab schon mit ihm zusammen Gears 4 durchgespielt und Borderlands 3 wollen wir auch noch in angriff nehmen.
Kompetetiven MP nutze ich kaum mehr von daher ist es mir da eigentlich schnuppe, aber gerade kleiner Titel würden doch auch da von einer Größeren Spielerschaft profitieren.

vor 3 Jahren
Drian Vanden

Nur als kurzer Einwurf: Was ist mit der unerwünschten Darstellung von Nacktheit und Erotik. Siehe etwa Devil May Cry 5 sowie diverse Japano-Rollenspiele mit sexuell freizügigen Inhalten.

Sonys Strukturen haben dahingehend schon einige Vorgaben geltend gemacht, die nicht unbedingt auf absolute künstlerische Freiheit (im Rahmen gesetzlicher Möglichkeiten) hindeuten.
Das zu DMC5 hatte ich gar nicht mitbekommen und musste erst einmal nachlesen, was es damit auf sich hatte. Offensichtlich handelt es sich dabei allein um die EU-PS4-Version, die US- und Japan-Version der PS4, Xbox und PC sollen von dieser Überblendung des nackten Hinterns nicht betroffen sein. Wenn ich das richtig recherchiert habe.

Sucht man weiter, findet man von Capcom eine Aussage, dass man sich an EU-Recht halten musste, was auch ich natürlich deshalb fraglich finde, da diese Form der Zensur nicht auf der EU-Xbox-Fassung zu finden ist.

Kurzum: ich habe keine Ahnung und kann es mir ebenfalls nicht erklären, weshalb Sony speziell in der EU-PS4-Fassung von DMC5 diesen Schritt wählte, während man in allen anderen Versionen für drei Sekunden einen nackten Hintern sehen kann.

Ich stimme dir zu, dass absolute künstlerische Freiheit tatsächlich anders aussieht, zumindest auf der EU-PS4-Version, ich aber zugegeben etwas Tiefgreifenderes erwartet hatte, als ich deinen Beitrag zuerst las.

Das hier habe ich dazu dann doch noch gefunden:
Sony befürchtet nach eigenen Angaben, dass vor allem die vielen Anime-Spiele einen schlechten Ruf nach sich ziehen könnten, da die Charaktere im Zeichentrick-Stil häufig minderjährig erscheinen und einen Umgang mit Frauen zeigen würden, der nicht den westlichen Werten entspricht.

Entsprechend wolle nach Debatten wie #metoo man keine Empörungswelle oder gar Klage in den USA oder anderen Ländern riskieren. Dass hierdurch insbesondere Entwickler und Konsumenten aus dem eigenen Heimatmarkt Japan betroffen sind, nimmt Sony offenbar wohlwissend in Kauf.
Quelle: https://www.pc-max.de/content/news/kons ... der-ps4/1/

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren

vor 3 Jahren
Nerdkiller92

@Drian Vanden
"Ich kann mich nicht erinnern, dass Sony jemals willkürlich eine Software von der Plattform Playstation ausgeschlossen habe. Die schiere Vielfalt an IPs, die jeher auf der Playstation veröffentlicht wurden, spricht für mein Dafürhalten gegen diese Form der chinesischen Kontrolle, die du vielleicht suggerieren wolltest?"

Nur als kurzer Einwurf: Was ist mit der unerwünschten Darstellung von Nacktheit und Erotik. Siehe etwa Devil May Cry 5 sowie diverse Japano-Rollenspiele mit sexuell freizügigen Inhalten.

Sonys Strukturen haben dahingehend schon einige Vorgaben geltend gemacht, die nicht unbedingt auf absolute künstlerische Freiheit (im Rahmen gesetzlicher Möglichkeiten) hindeuten.

vor 3 Jahren
Drian Vanden

Ich glaube, du miss verstehst mich ein bisschen.
Ich schließe nie aus, dass ich jemanden, bzw. einen Satz oder einen ganzen Post missverstehen kann. Manchmal ist die Übertragung von Gedanken zu Text und zurück vom Text zu Gedanken nicht ganz eindeutig oder im schlimmsten Fall gar völlig unterschiedlich.
Das sollte kein Angriff auf dich sein;
Was hatte es mit dem Vergleich des Stockholm-Syndroms also auf sich? Wenn du eigentlich erkannt hattest, dass ...
du hast das Verhalten ja nicht verteidigt, sondern nur gesagt, warum Sony das wohl macht; mir hat bei deinem Vergleich nur imo ein wichtiges Element gefehlt^^
Vorweg - ist alles gut, du musst darauf nicht eingehen.

Wenn du aber von einem Grundprinzip eines Spiele- und Spieler-Forums sprichst, also, wozu man grundsätzlich hier sein sollte (worin ich dir ja zustimme), dann möchte ich nur hinzufügen, dass mir gelegentlich solche Vergleiche wie der angesprochene auch viel zu schnell und viel zu weit gehen. Es ist in meinen Augen eine Sache der Höflichkeit und des Respekts, so was zu unterlassen. Nur, weil man über eine Distanz von zwei, drei Postings nicht direkt derselben Meinung ist.
Zum Monopol: Sony kontrolliert ja, welche Software auf der Maschine laufen darf. Afaik gibt es keine Möglichkeit, "legal" für die PS zu entwickeln, wenn Sony es nicht will?
Hier, finde ich zumindest, sollten wir zuallererst glasklar definieren oder wenigstens bestmöglich zu definieren versuchen, was es tatsächlich bedeutet, dass ein Konsolenhersteller, oder jeder andere Hersteller, der in welcher Gestaltung auch immer vom Content/Material/Service Dritter profitiert und andersrum sie von der Plattform, dass ein Konsolenhersteller die Inhalte derer kontrolliert.

Mir geht es viel zu schnell, dass du diese Kontrolle gleich zum Monopol ausrufst, da hinter dieser Kontrolle zunächst einmal, meiner Meinung nach, einerseits einige rechtliche Aspekte stecken, die es für Sony als Plattformbetreiber zu erfüllen gilt und wegen denen es unerlässlich ist, dass eine Kontrolle stattfindet. Ich bin mir sicher, dass es dabei für Sony [und andere] um einige Fragen der rechtlichen Haftung geht. Salopp gesagt: ich bin froh, dass mein zwielichtiger Nachbar nicht irgendwas einfach so im PSN veröffentlichen kann.

Und andererseits findet offenbar ein weiterer Kontrollprozess statt der sicherstellen soll, dass (ich bleibe mal konkret bei Sony) eine Software kompatibel und reibungslos läuft. Siehe Cyberpunk 2077, einfach nur als jüngstes Beispiel.

Ich kann mich nicht erinnern, dass Sony jemals willkürlich eine Software von der Plattform Playstation ausgeschlossen habe. Die schiere Vielfalt an IPs, die jeher auf der Playstation veröffentlicht wurden, spricht für mein Dafürhalten gegen diese Form der chinesischen Kontrolle, die du vielleicht suggerieren wolltest?

Legal für die Playstation zu entwickeln und auf ihr zu veröffentlichen bedeutet deshalb zumindest meiner Meinung nach, diesen Kontrollmechanismen, rechtlich als auch qualitativ, Folge zu leisten. Und illegal wäre es, diese zu umgehen.
Sony diktiert den Borderlands Entwicklern ja auch gerade, dass sie nicht Crossplay machen dürfen, obwohl es deren Software ist, die auf Konsolen läuft, welche Sony verkauft hat.
Ich bin in der Sache selbst völlig bei dir, aber ich tue mich eben schwer damit, es gleich über einen Kamm mit dem Monopolbegriff zu scheren.

Was macht Sony? Ich habe KEINE Ahnung, was genau Sony eigentlich wirklich macht, um das mal gleich klarzustellen, aber von dem, was man hier & da aufschnappt scheint es so, als erhebe Sony eine Gebühr NICHT fürs CrossPlay, sondern eine spezieller geregelte Beteiligung am Umsatz:
Es zeigt, wie ein Spiel, das in einem Monat auf allen Plattformen 1 Million Dollar einnimmt, Sony keine Crossplay-Lizenzgebühren schuldet, wenn 900.000 Dollar davon aus dem PSN stammen, während 95% der gesamten Spielerschaft auf Sonys Plattform ist. In diesem Szenario liegt der PSN-Umsatzanteil bei 90 % - über Sonys 85 %-Grenze, was bedeutet, dass keine Lizenzgebühren fällig werden.
Wenn beispielsweise 20 % der gesamten Rocket-League-Spielerbasis auf der PS4 sind, die PlayStation-Spieler aber nur 10 % der Einnahmen des Spiels ausmachen (weil die Spieler viel mehr Skins auf dem PC kaufen oder so), denkt Sony vermutlich, dass es die PSN-Infrastrukturkosten für all diese Spieler bezahlt, aber nicht die Rendite erhält, die es für das plattformübergreifende Spielen erhalten sollte. Um "die Umsatzeinbußen auszugleichen", würde der Spiele-Publisher Sony eine Lizenzzahlung schulden, die auf der Lücke zwischen der PS4-Spielerbasis und den anteiligen PSN-Einnahmen basiert.
Quelle: https://www.pcgamer.com/amp/sony-charge ... ents-show/
Mir war nicht bewusst, dass ein Konsolenhersteller ein Monopol auf der eigenen Konsole halten kann, nein.
Aber Apple soll doch auch ein Monopal auf ihrem eigenen Telefon haben. Gibts sogar grad eine Gerichtsverhandlung drüber.

Sorry, passt grad.
[Was im Übrigen hierzu ein wesentlicher Unterschied im Vergleich zur Apple-Klage ist, wie ich gerade feststelle.

Sony verlangt offenbar einerseits nicht generell eine Gebühr, so wie Apple, und schränkt darüber hinaus nicht auch noch die Zahlungsmittel In-App ein, wie es Apple tut.

DAS ist in meinen Augen eindeutig eine Ausnutzung/Herstellung eines Monopols, indem tatsächlich etwas, wie andere Zahlungsmittel, willkürlich ausgeschlossen wird.]


Back to topic:

Was halte ich persönlich als Spieler von solchen Klauseln? Sie sind in meinen Augen eine absolute Katastrophe und an gieriger Peinlichkeit nicht zu überbieten.

Verstehe ich Sonys Ansatz, bzw., verbirgt sich hinter dem geschäftlichen Ansatz eine gewisse Logik aus Sicht von Sony? Bedauerlicherweise ja, auch.

Und nichts anderes tut 2k Games, als Publisher, mit der Ablehnung der Policy eigentlich auch nicht. Sie entscheiden offenbar, daß sie aus Kostengründen der Policy nicht zustimmen, während Sony aus Kostengründen bei vorliegendem Missverhältnis eine Kompensation verlangt.

Ist das Monopol? Oder ein normaler Vorgang von Angebot/Vertrag? Was genau trifft davon nun auf die Definition eines Monopols zu? Dass Sony eine Ausgleichszahlung dann verlangt, wenn die Anzahl der Spieler und Erlöse in einem der Meinung Sonys nach nichtproportionalem Verhältnis stehen? Und Sony für die Kosten der Infrastruktur trotzdem aufkommen müsse?

Vielleicht wird das Urteil im Fall Epic vs. Apple in dieser Hinsicht auch generelle Aussagekraft haben. Ich sage mir in diesem Fall tatsächlich: das sollen Gerichte entscheiden!

Sonys spezielle Regelung ist meiner Meinung nach jedoch nicht mit der Epic vs. Apple Klage (juristisch identisch) vergleichbar.

Jedenfalls:

Borderlands 3 läuft nach wie vor auf der Playstation, die Software ist nicht ausgeschlossen. 2K Games lehnte es offenbar ab, Sonys Policiys zuzustimmen (während offenkundig jedes andere Third-Studio dieser Policy zustimmte) und teilte Gearbox daraufhin mit, CrossPlay nicht aktivieren zu können.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren

vor 3 Jahren