Activision Blizzard - Nach Klage und Vorwürfen: Blizzard-Präsident J. Allen Brack verlässt das Unternehmen
Wie Bloomberg Law berichtet, hat mittlerweile auch die Leitung der Personalabteilung ihren Hut genommen: Ein Unternehmens-Sprecher habe bestätigt, dass Blizzards "Senior Vice President of HR" Jesse Meschuk "nicht mehr bei der Firma" sei. Weitere Details zur Personalie wurden auch gegenüber pcgamer.com nicht erklärt.
Blizzard-Präsident J. Allen Brack hat seinen Rücktritt angekündigt: Wie Gamespot.com berichtet, verlässt er das Unternehmen in Folge der Klage gegen Activision Blizzard aufgrund sexueller Belästigung sowie Diskriminierung gegen Frauen (mehr dazu hier). Der Schritt wurde auf dem Webauftritt des Konzerns verkündet.
Brack startete im Jahr 1994 seine Karriere bei den großen Namen der Industrie - zunächst als Associate Producer bei Electronic Arts, später bei Sony Online und ab 2006 bei Blizzard (u.a. Production Director bei World of Warcraft). Seinen Weggang kommentiert er im offiziellen Statement folgendermaßen:
"Ich bin überzeugt davon, dass Jen Oneal und Mike Ybarra die Führungsstärke bieten werden, die Blizzard benötigt, um sein volles Potenzial zu realisieren und das Tempo des Wandels zu beschleunigen. Ich erwarte, dass sie dies mit Leidenschaft und Enthusiasmus tun werden, und dass man ihnen die Leitung mit höchstmöglicher Integrität und höchstmöglichem Engagement für Blizzards Kultur anvertrauen kann, denn sie macht Blizzard so besonders."
Sowohl Oneal als auch Ybarra hätten sich dem Ziel verschrieben, Blizzard zum sichersten, einladendsten Arbeitsplatz für Frauen zu machen - und für Leute jeglicher Geschlechtsidentitäten, Ethnien, sexueller Orientierungen oder Hintergründe. Mit ihrem Einsatz für Integrität und Inklusion würden sie sicherstellen, dass die Werte des Unternehmens hochgehalten und bekräftigt würden, um das Vertrauen der Mitarbeiter zurückzugewinnen - so die Botschaft.
Ein Anlass für den Unmut über Brack dürfte ein Video von der BlizzCon 2010 gewesen sein, in dem eine Messebesucherin eine Frage zur "übersexualisierten Darstellung von Frauen" in World of WarCraft stellte und die Entwickler nur flapsig darauf eingingen - und sich eher darüber lustig machten. Befragt wurden damals u.a. J. Allen Brack (aktueller Präsident von Blizzard), Alex Afrasiabi (damaliger Senior Creative Director von WoW) und Greg Street (Lead Systems Designer). Rückblickend betrachtet meldete sich z.B. Greg Street (Ghostcrawler) zu Wort und schrieb, dass die damaligen Aussagen "peinlich" und "beschämend" wären.