Redfall: Wie konnte dieser Release passieren? Xbox-Chef Spencer entschuldigt sich
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Kurz nach dem Release von Redfall, stellte sich Spencer dem YouTube-Kanal Kinda Funny Games und musste sich einige Fragen zum enttäuschenden Zustand des Vampir-Shooters anhören. Natürlich konnte oder wollte Spencer nicht ausführlich auf jeden Kritikpunkt eingehen, aber er versuchte dennoch zu vermitteln: Redfall war ein Fehler, der sich so nicht mehr wiederholen darf.
Redfall: Zu wenig Unterstützung für Arkane
Die große Enttäuschung über Redfall sei, so Spencer im Interview mit Kinda Funny Games, nicht nur bei den Spielern zu finden. Auch er selbst sei enttäuscht – von sich selbst. Er trage die volle Verantwortung im Falle von Redfall und sei deshalb auch so verärgert, da er es logischerweise nicht gut findet, die eigene Community so im Stich zu lassen. Allerdings sei eine weitere Verschiebung von Redfall auch keine Lösung gewesen.
Der Koop-Shooter leidet nicht nur unter technischen Problemen, sondern viele Spieler überzeugt auch der zentrale Gameplay-Loop nicht. In diesem Punkt habe man intern Arkane Austin nicht genügend unterstützt, so Spencer. Als man Bethesda gekauft hat, war das Team in Austin schon mit der Entwicklung weit fortgeschritten, weshalb man nicht zu sehr unter die Arme greifen wollte. Zukünftig soll das anders werden, wenn man neue Projekte oder Studios in die Firma einbringt.
Phil Spencer gets honest about Redfall: pic.twitter.com/JUoqTrlLvU
— Kinda Funny (@KindaFunnyVids) May 4, 2023
Man werde einige Prozesse überdenken und überarbeiten, aber Spencer betont, dass er nicht zu sehr in den kreativen Prozess der Teams eingreifen will. Wenn ein Studio wie Rare ein Sea of Thieves machen möchte oder Tango Gameworks Hi-Fi Rush, dann soll das auch in Zukunft weiterhin möglich sein.
Bei Starfield ist die Lage anders
Der im Interview recht selbstkritisch wirkende Spencer versucht im Interview außerdem ein paar andere Sorgen aus der Welt zu schaffen. Stichwort: Starfield. Der Fall beim großen Bethesda-Rollenspiel sei anders gelagert, denn zum Zeitpunkt der Übernahme steckte das nächste Werk der The Elder Scrolls-Macher in einer früheren Phase als Redfall.
Man habe das Team rund um Todd Howard aus diesem Grund von Anfang an besser unterstützt. Das gelte insbesondere auch für die Konsolenversion. Natürlich, so fügt es Spencer an, solle ihm niemand automatisch glauben und sich stattdessen beim Release selbst ein Bild vom Sci-Fi-Rollenspiel machen. Bereits im Juni wird man im Rahmen eines Starfield-Showcase die Vision von Bethesda genauer vorstellen.
Zu guter Letzt heißt es von Spencer im Interview, dass man selbst, wenn man jetzt die besten Exklusiv-Titel veröffentlichen würde, man noch einen weiten Weg vor sich hat, um zu Sony und Nintendo aufschließen zu können. Vor allem der verlorene Kampf in der Ära PS4 und Xbox One sei ein großer Fehler gewesen, den man nicht mehr so einfach korrigieren könnte.
Man verfolge daher bei Microsoft eine andere Strategie und setzt darauf, Spiele so breit wie möglich anzubieten – so, dass jeder am Ende da spielen kann, wo er am liebsten spielt. Beim Deal zur Übernahme von Activision-Blizzard hat das jedoch vor der britischen CMA nicht gänzlich gereicht.