The Lord of the Rings: Gollum: Das "schlechteste Spiel von 2023": Entschuldigung mit KI-Text und heftige Vorwürfe gegenüber Daedalic
The Lord of the Rings: Gollum (ab 28,99€ bei
In einer Reportage auf Youtube spricht das Magazin Game Two, ein Format von ZDFneo, mit den Entwicklern des Spiels. Sie beleuchten einige Probleme, die dazu geführt haben, dass Gollum so negative Kritik erhielt. Der Post-Launch-Letter, den das Studio Daedalic nach dem katastrophalen Release veröffentlicht hat, wurde, wie wir jetzt wissen, zudem mit einer KI generiert, was für viele Fans nun eine weitere Enttäuschung darstellt, wie unterschiedliche Magazine berichten.
The Lord of the Rings: Gollum – Schlechtestes Spiel des Jahres 2023
Mit einem Score von 34 (von 100) und einem User-Score von 1,2 ist The Lord of the Rings: Gollum das Spiel, das 2023 die schlechtesten Bewertungen erhielt. Bei uns wusste das Game im Test ebenfalls, bis auf einzelne Story-Elemente, nicht zu überzeugen. Auch auf Steam fallen lediglich 37 Prozent der Reviews positiv aus. Daher lässt sich definitiv von einem Flop sprechen – woran das lag, beleuchtet jetzt besagte Reportage auf Youtube. Mitarbeiter des Entwicklerstudios Daedalic, mitunter verantwortlich für Deponia und Unrailed, erzählen dabei von ihrer Arbeit und decken auf, was während der Erschaffung von Gollum alles schiefgelaufen ist.
Am Tag nach Veröffentlichung postet Daedalic einen Beitrag mit dem Titel: „A few words from the team“ – Sie entschuldigen sich für die „enttäuschende Erfahrung“ und wollen künftig daran arbeiten, das Spiel zu verbessern. Dieser Post-Launch-Letter ist, wie es in der Reportage von Game Two heißt, offenbar von einer KI generiert und nicht selbst verfasst.
A message to our community pic.twitter.com/OCndSNXfVW
— Daedalic Entertainment (@daedalic) July 25, 2022
Junge motivierte Mitarbeiter, aber zu wenige
Die Mitarbeiter des Entwicklerteams berichten in der Doku davon, dass „der Job sie konsumiert“ habe und viel mehr Zeit in Anspruch genommen hätte, als vertraglich vereinbart war. Einer erzählt, wie er ganze Nächte durchgemacht hatte, andere klagen über 60-Stunden-Wochen und massenweise unbezahlte Überstunden. Für das Team sei, den Recherchen Game Twos zufolge, zudem auf Neulinge in der Branche gesetzt worden, wie Berufseinsteiger und Praktikanten, denen dann schnell viel Verantwortung zuteilwurde. „Ich war jung und super ambitioniert. Ich wollte unbedingt diese Karriereleiter haben und natürlich habe ich dann mehr gegeben“, sagt eine ehemalige Mitarbeiterin von Daedalic, die sich stark überarbeitete.
Viel zu wenig Budget für ein AAA-Spiel
Wie die Firma selbst angibt, hatte The Lord of the Rings: Gollum letztendlich ein Budget von etwa 15 Millionen Euro, was einem Zehntel von dem anderer AAA-Spiele entspricht. Man habe trotz Anträgen keine deutsche Förderung erhalten, weshalb das Geld für mehr Mitarbeiter fehlte. Obwohl der Release von Gollum öfter verschoben wurde, kam zur letztendlichen Veröffentlichung kein fertiges Spiel.
Als The Lord of the Rings: Gollum dann erschien und floppte, traf das viele der Entwickler auf sehr persönlicher Ebene. Spieler waren währenddessen eher von Wut erfüllt und besagtes Entschuldigungsschreiben, das sogar einen Tippfehler beim Namen des Spiels enthält, änderte nichts daran. Die leeren Phrasen stammen laut Daedalic nicht von ihnen selbst, sondern vom Publisher Nacon, der die finale Version nicht mit ihnen abgesprochen habe. Zwei anonyme Quellen haben zudem berichtet, dass das Schreiben mit der KI ChatGPT erstellt wurde.
Letztendlich wird aus The Lord of the Rings: Gollum sehr wahrscheinlich auch mit zahlreichen Updates kein AAA-Spiel mehr. Die Spieler bleiben unglücklich, die Bewertungen ändern sich nicht und Daedalic steht stark in der Kritik. Dass die Entschuldigung nicht einmal selbst formuliert war, ist nur noch ein weiterer Punkt auf der langen Enttäuschungsliste. Deutlich besser läuft es hingegen beim Indie-Titel Dave The Diver, der bald das erste große Update erhält.