Microsoft: Ignoranz und Unkenntnis mit Folgen

Microsoft
20.08.2004 12:17, Jens Bischoff

Microsoft: Ignoranz und Unkenntnis mit Folgen

Auf einem Kongress in Glasgow demonstrierte Microsofts Experte für geopolitische Strategien, Tom Edwards, laut Heise wie der Konzern durch Ignoranz und Unkenntnis bereits in viele regional-bedingte Fettnäpchen getreten sei. So musste man in Indien etwa 200.000 Kopien von Windows 95 zurückziehen, da man auf einer Landkarte die Region Kaschmir in einer anderen Farbe als das übrige Indien dargestellt hatte. Medienberichte formulierten dies zugespitzt so, dass die acht andersfarbigen Pixel Microsoft damals Millionen gekostet haben. In der Türkei seien sogar einmal Microsoft-Mitarbeiter wegen eines ähnlichen Fauxpas verhaftet worden, weil sie in der Software Encarta 95 das Gebiet Kurdistans innerhalb der Türkei gesondert ausgewiesen hatten.

Doch auch vor religiösen Fettnäpfchen war Microsoft nicht gefeit. So wurde das Xbox-Beat'em-Up Kakuto Chojin in Saudi Arabien verboten, weil dort Gesänge mit Koranversen im Soundtrack vorkamen. Dass auch sprachliche Unkenntnis teuer werden kann, schlug sich hingegen in einer für Lateinamerika lokalisierten Fassung von Windows XP nieder, wo man bei den Geschlechtsangaben für das Nutzer-Formular "weiblich" mit "hembra" übersetzte, was in manchen Ländern der Region "Hure" bedeutet...