Grand Theft Auto: San Andreas weiterhin im Fadenkreuz

Grand Theft Auto: San Andreas
09.08.2005 11:38, Benjamin Schmädig

Grand Theft Auto: San Andreas weiterhin im Fadenkreuz

Wie GamesIndustry berichtet, hat sich der US-Bundesstaat Michigan in die Diskussion um den Hot Coffee-Skandal eingeschaltet. Die demokratische Regierung unter Gouverneurin Jennifer Granholm fordert, dass die PS2-Fassung von Rockstar zurückgerufen wird und fordert Händler auf, den Titel aus dem Sortiment zu nehmen.

Granholm hat 60 Händler angeschrieben und gebeten, mit einem AO-Rating versehene Spiele (u.a. San Andreas) nicht an Minderjährige zu verkaufen. Die Regierung wägt zusätzlich ab, mit welchen rechtlichen Mitteln der Verkauf an Jugendliche unterbunden werden kann.

Der Bundesstaat unterstützt außerdem eine Initiative, die eine Gesetzesänderung fordert, nach der der Verkauf von Software mit AO-Rating an Jugendliche strenger bestraft werden könne. Vorgesehen ist eine Gefängnisstrafe von einem Jahr, ein Bußgeld von 5000 Dollar (ca. 4000 Euro) oder beides. Auf dieser Webseite ruft Michigan auf, die Gesetzesänderung zu unterstützen.

Weiterhin meldet GamesIndustry , dass sich u.a. die Verantwortliche der Webseite Bullying Online , Liz Carnell, gegen den angekündigten Rockstar-Titel Bully ausgesprochen hat. Sie befürchtet, dass das Spiel trotz wahrscheinlicher Altersbegrenzung ab 17 Jahre auch in Kinderhände fallen wird und weist darauf hin, dass sich die Entwickler einem Thema annehmen, welches sogar Todesfälle opfert: Etwa vier Jugendliche rufen täglich in ihrer Organisation an, weil sie unter den Tätlichkeiten ihrer Mitschüler leiden und keinen anderen Ausweg als den Selbstmord sehen.

Das Entwickler-Studio hat sich letzte Woche gegenüber Bullying Online zu den Vorwürfen geäußert und die Verantwortlichen zu einem Testspiel nach New York eingeladen. So verdamme man zwar echte Schulhof-Prügeleien, empfinde die eigene Kreation aber als harmlos. Eine offizielle Stellungnahme seitens Rockstar steht zum Zeitpunkt allerdings noch aus.