Wii: Miyamoto über die neue Konsole

Wii
14.05.2006 11:26, Jörg Luibl

Wii: Miyamoto über die neue Konsole

Er war seit Jahren nicht mehr auf der Tokyo Games Show, bevorzugt dagegen die E3 und gilt als einer der versiertesten japanischen Kreativköpfe. Die Kollegen von joystiq konnten Mario-Schöpfer Shigeru Miyamoto zum Wii (ab 279,89€ bei kaufen) befragen. Derzeit überwacht er u.a. die Entwicklung von Super Mario Galaxy, Wii Sports und The Legend of Zelda: Twilight Princess.

Der Spieldesigner unterstreicht noch mal, dass es gerade die einfache, aber kreative Konzeption der neuen Konsole sei, die ihre größte Stärke darstellt: einstöpseln, anmachen, spielen, fertig. Nintendo will sich im Gegensatz zu Sony und Microsoft nicht über Multimediafähigkeiten dem PC annähern oder hochauflösende HD-Bilder erzeugen, sondern in erster Linie unterhalten.

"You know, Nintendo really focuses on entertainment and we've really created the Wii to be this entertainment device that couples with your television set that anyone in the household can find entertainment value in. (...) I think at some point there will be a point down the road where most everyone does have an HD TV. But right now I don't think that what gaming needs is more high definition graphics (...)."

Allerdings verschließt man sich diesmal nicht dem Internet und den Spielmöglichkeiten über Netwzerke:

"One of the functions that we've added to the hardware that we think will really add to this is the Wii Connect24 feature, where Wii is the only hardware system that is connected to the internet 24 hours a day, that also means your television will then be connected to the internet 24 hours a day and that would allow for different types of functionality (...)."

Der Fokus des Online-Angebotes liegt weniger auf einem großen Downloadangebot als vielmehr auf dem Austausch von Daten zwischen Spielern, was unterschiedliche Spielstile unterstützen soll: 

"Wii Connect24 will not necessarily allow for the downloading of massive content, but rather using that functionality allowing for packets of data to be traded back and forth between different players, and having that give birth to different styles of gameplay."

Trotz der frischen Internetphilosophie sei der neue Controller das wichtigste Element, denn er geht weg von den immer komplexeren Kontrollmethoden aktueller 3D-Spiele. Nintendo will zurück zur Einfachheit. Dabei würden Titel wie Wii Sports allerdings nur die simple Basis bilden, wo ohne große Anstrengung ganz einfache Bewegungen im Raum simuliert werden. 

Gleichzeitig sollen anspruchsvollere Titel mehr Möglichkeiten offenbaren. Dazu gehört auch das kommende Zelda für den Wii: Sein Team überlegte zunächst, den Schuss mit dem Bogen über ein Auto-Aiming-System zu erleichtern, um Frust vorzubeugen. Aber Miyamoto wollte dem neuen Controller nicht diese Portion Realismus und Authentizität rauben. Kurzum: Die Pfeile müssen punktgenau anvisiert werden.

Trotzdem soll der neue Weg kein Zwang sein: Wer keine Lust auf das Controller-Wedeln hat, kann immer noch auf die klassische Methode mit zwei Analogsticks zurückgreifen.