PlayStation 3: Harrison über Plagiatsvorwürfe & BluRay

PlayStation 3
31.05.2006 09:18, Michael Krosta

Harrison über Plagiatsvorwürfe & BluRay

Phil Harrison, Leiter der Sony Computer Entertainment Worldwide Studios, hat sich in einem Spiegel-Interview zu den Plagiatsvorwürfen bezüglich des Controllers, BluRay sowie anderen Themen rund um die PlayStation 3 geäußert.

Auf die Frage, was er Leuten antworten würde, die ihn mit Plagiatsvorwürfen oder dem Controller-Klau konfrontieren, sagt er:

"In gewisser Weise verstehe ich sogar, warum die Leute das sagen, aber es ist ein bisschen dumm, wenn Sie mir die Bemerkung verzeihen. Als wir die Playstation 1994 auf den Markt brachten, haben wir zum ersten Mal Echtzeit-Grafik in 3-D eingeführt. Als Nintendo 1996 sein N64 startete und das auch Echtzeit-3-D-Grafik konnte, haben wir da gesagt, "Nintendo, ihr habt unsere Idee geklaut!"? Natürlich nicht. Solche Innovationen werden wegen einer Kombination aus Technologie, Kosten und Herstellungskapazitäten möglich."

Zudem bekräftigt er, dass sowohl Sony als wahrscheinlich auch Nintendo schon sehr lange an dem Motion Sensoring-Konzept gearbeitet haben. Der große Unterschied sei jedoch, dass Sony die Technologie mit dem Dual Analog Controller - und seiner Meinung nach damit dem Industriestandard für Videospiele kombiniert habe.

"Das heißt, wir definieren den Standard für das Mensch-Maschine-Interface fürs Spielen. Jetzt haben wir diesem Controller eine zusätzliche Dynamik gegeben, die Bewegungsfreiheit," so Harrison weiter.

Er glaubt daran, dass die meisten, wenn nicht sogar alle PS3-Spiele von dieser Technologie Gebraucht machen, da sie sich für die meisten Genres eigne.

Bei den Themen BluRay, dem Wegfall des HDMI-Ausgangs bei dem günstigeren PS3-Modell und der Gefahr der Verbreitung von Raubkopien bleibt Harrison gelassen, da erst ab dem Jahr 2011 eine HDMI-Schnittstelle in allen BluRay-Playern eingebaut sein muss und die schiere Datenmenge von 50 Gigabyte pro Datenträger heutzutage noch als Vorbeugung gegen Raubkopien ausreiche, da solch große Daten kaum online gestellt würden.

Auf die Frage, ob Microsoft Konzept "Live Anywhere" auch Sonys Online-Pläne tangiert, wiegelt Harrison ab:

"Nein, das betrifft mich nicht und ich glaube auch nicht, dass es den Konsumenten betrifft. Wenn man sich eine Spielmaschine zulegt, als primäres Unterhaltungsgerät, dann will man nur das. Wir glauben, dass die PS3 der Ort sein wird, an dem unsere Nutzer spielen, Filme ansehen, im Web browsen und andere Computer-Unterhaltungsfunktionen nutzen werden. Die Playstation 3 ist ein Computer. Wir brauchen den PC nicht." 

Zudem will Sony aktiv Netzwerke wie MySpace fördern und auch ein eigenes PS3-internes User-Netzwerk aufbauen. Daneben wird die Konsole laut Harrison einen Browser enthalten, mit dem man - ähnlich wie damals auf Segas Dreamcast - frei im Internet surfen kann.