PlayStation 3: PS3: Frische Infos zum Onlineservice

PlayStation 3
16.10.2006 13:14, Michael Krosta

PS3: Frische Infos zum Onlineservice

Eurogamer hat sich mit dem kommenden Onlineservice der PS3 beschäftigt und alle bisher bekannten, aber auch neue Infos zu Sonys Xbox Live-Konkurrenten zusammengetragen. Keine Überraschung ist die Tatsache, dass auch Sony das Betriebssystem der Konsole durch die Onlineanbindung automatisch updaten kann - erste Erfahrungen konnte man diesbezüglich schon auf der PSP sammeln. Überhaupt scheint sich Sony stark am eigenen Handheld zu orientieren, denn die Menüstruktur der PS3 soll sehr ähnlich aufgebaut sein.

In Zukunft werden auch PlayStation-Spieler die Möglichkeit haben, sich ein Onlineprofil anzulegen. Damit erschafft ihr euch nicht nur eine digitale Identität, sondern speichert und aktiviert gleichzeitig eure persönlichen Einstellungen. Daneben könnt ihr auch weitere Profile auf der Konsole erstellen und abspeichern, falls ihr z.B. öfters mit Freunden an der PS3 zusammen spielt.

Im Gegensatz zur Xbox (360) werdet ihr auf der PS3 jedoch die Möglichkeit haben, mittels eines Browsers frei im Internet zu surfen. Dabei findet ihr sämtliche Funktionen wie Bookmarks etc., die ihr auch bei einem Web-Browser für den PC erwartet.

Neben Freundeslisten führt ihr auch verschiedene Netzwerkkonten, was vor allem Familien entgegen kommen dürfte. Neben einem Master-Account lassen sich so genannten Associate-Konten einrichten, in denen Eltern mit einem Master-Accout z.B. festlegen können, auf welche Inhalte ihre Kinder mit den Associate-Konten zugreifen oder wieviel Geld sie maximal im Sony-Store ausgeben dürfen.

Musstet ihr euch auf der PS2 noch für fast jedes Onlinespiel eine neue Identität zulegen, wird die ID auf der PS3 anscheinend global und für jedes Spiel einsetzbar sein. Die Anmeldung soll durch den Webbrowser sehr einfach ausfallen und ist im Gegensatz zu Xbox Live Gold komplett kostenlos. Ihr könnt online spielen, Sprach- und Videonachrichten verschicken und müsst keinen Cent dafür bezahlen. Erst im PlayStation Store werden für kostenpflichtige Downloads Gebühren fällig - genau wie für MMOG-Abos. Gezahlt wird bei Sony allerdings nicht mit Standards ähnlich den Microsoft- oder Wii-Points, sondern in harter Währung - sprich Yen, Dollar, Pfund oder Euro.

Die Freundesliste funktioniert ähnlich dem Microsoft-Service: Ihr seht dort nicht nur den momentanen Onlinestatus, sondern könnt auch schnell Sprach- und Videonachrichten verschicken, wobei ihr zum Tippen auch eine USB-Tastatur verwenden könnt. Etwas unglücklich scheint momentan noch das Benachrichtigungssystem zu funktionieren, wenn ihr während des Zockens neue Nachrichten bekommt. Zwar werdet ihr mit einem Icon aufmerksam gemacht, doch müsst ihr das Spiel komplett beenden, um die Nachrichten abrufen und beantworten zu können. Hier ist Xbox Live auf jeden Fall noch komfortabler. Laut Phil Harrison von Sony könnte man hier jedoch in Zukunft mit einem Update nachhelfen, falls Bedarf seitens der User besteht.

Wie bereits erwähnt, stehen im PlayStation Store kostenpflichtige Inhalte zum Download sowie Abos für MMOGs bereit. Neben diversen Filtern bietet der Store eine Art virtuellen Einkaufszettel, auf dem alle Wunsch-Downloads notiert werden. Seid ihr fertig, marschiert ihr damit wie bei Amazon und anderen Online-Händlern zur Kasse. Und wo steckt normalerweise das Geld? Im Portemonnaie! Auch in Sonys Onlineservice wird das Geld in einer virtuellen Geldbörse aufbewahrt, die ihr jederzeit zücken und füllen könnt.

Ein weiteres Feature des Stores sind die Spezialabteilungen, in denen ihr z.B. nur Downloads zu einem bestimmten Spiel findet. Diese sind dann auch gleich aus dem Spiel heraus anwählbar und können zudem mit individuellen Skins versehen werden.

Was genau Sony in den Store packen wird, ist immer noch ein großes Geheimnis. Neben Demos und Erweiterungen wird es wohl auch weitere Spiele wie flOw geben, die speziell zum Download entwickelt werden. Auf der TGS kündigte Ken Kutaragi zudem an, dass auch PSone und PS2-Klassiker über den Onlineservice angeboten werden sollen und sogar von PSP-Titeln war die Rede.

Doch dies könnte erst der Anfang sein: Sony zählt bekanntlich zu den größten Film- und Musikunternehmen und so ist es denkbar, dass in Zukunft auch Music- oder Video on Demand-Services über das PlayStation 3-Netzwerk abgewickelt werden. Offizielle Ankündigungen in dieser Richtung gibt es bisher allerdings noch nicht.

In der Theorie klingen Sonys Pläne sehr gut durchdacht und die Kollegen von Eurogamer waren vor allem von der klaren Strukturierung angetan. Außerdem ist es ein gutes Zeichen zu sehen, dass der sagenumwobene Onlineservice für die PS3 tatsächlich existiert und funkioniert - auch wenn es zu Beginn mangels Entwickler-Kits und Infos kaum Spiele geben wird, die den Service unterstützen werden (z.B. Virtua Tennis 3 oder Tony Hawk).