PlayStation 3: PS3: Kritik von der NY Times

PlayStation 3
22.11.2006 11:04, Michael Krosta

PS3: Kritik von der NY Times

In seiner Kolumne in der New York Times , immerhin eine der wichtigsten Tageszeitungen in den USA, zeigt sich Seth Schiesel wenig begeistert von Sonys PlayStation 3 - vor allem im direkten Vergleich zur Xbox 360. Dort hatte der Autor nach eigenen Angaben innerhalb der ersten zwölf Minuten das System angeschlossen und bereits seinen Gamertag angelegt sowie das erste Spiel gezockt. Bei der PS3 hingegen hat er nach zwölf Minuten realisiert, dass Sony der Verpackung nicht mal ein HD-Kabel beigelegt hat, obwohl eines der Hauptverkaufsargumente der Konsole HD-Filme mit dem Blu-Ray-Laufwerk abspielen zu können.

Auch die Vorbereitungen erschienen Schiesel unnötig kompliziert: So müsst ihr den Controller erst mit dem Kabel an die Konsole angeschließen, damit er erkannt wird. Das gleiche Procedere müsst ihr erneut durchführen, wenn ihr das Pad zu einem Freund mitnehmt. Wollt ihr es danach wieder an eurer PS3 benutzen, müsst ihr das erneut das Kabel zur "Controller-Registration" nutzen. Auf der Xbox 360 galt es dagegen lediglich, einen Knopf an der Konsole und dem Pad zu drücken, um die Pads auf die Konsole abzustimmen. Auch die Tatsache, eigene Musik nicht in Spiele importieren zu können, stößt auf Unverständnis, da die Xbox 360 zeigt, dass es technisch kein zu großes Problem sein sollte.

Die größte Enttäuschung erlebte Schiesel jedoch bei der Realisierung der Onlinefunktionalitäten: So lassen sich Downloads nicht wie bei der Xbox 360 im Hintergrund durchführen und auch die Wiederaufnahme von pausierten Downloads ist nicht möglich. Allerdings hatte auch Microsoft die Funktionen erst mit einem Update nachgeliefert - trotzdem scheint es bedauerlich, dass Sony nicht von Anfang an diese bequemere Lösung in das eigene Onlinemodell integriert hat.

Auch die separaten Freundeslisten für jedes einzelne Spiel stoßen dem Autor sauer auf. Zwar gibt es auch die Master-Liste, doch ist eine Kommunikation dort erst dann möglich, wenn kein Spiel läuft. Wer dagegen auf Textnachrichten setzt und keine USB-Tastatur angeschlossen hat, wird schnell von dem System frustriert, das an das Simsen bei Handys erinnert - allerdings ohne T9. Selbst der Online Store erinnert momentan wohl eher an eine lahme Webseite als ein Platz, an dem man sich gerne aufhält. Einzig die tollen Mehrspieler-Partien in Resistance: Fall of Man sowie das Download-Spiel Blast Factor bezeichnet Schiesel als echte Pluspunkte - ingesamt biete die PS3 jedoch keine bessere Qualität wie Microsofts Xbox 360, obwohl dies Sony im Vorfeld versprochen habe.

Wir selbst hatten leider noch keine Gelegenheit, uns ein eigenes Bild von Sonys Onlineservice zu machen, da unserem Debug-Gerät der Weg ins Netz (noch) verwährt bleibt. Sobald auch wir online gehen können, wird es einen ausführlichen Bericht geben - in der Hoffnung, dass bis dahin die in der New York Times genannten Mängel durch Updates ausgebessert werden.