Allgemein: Krankenhäuser nutzen Videospiele

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18.12.2006 13:11, Jörg Luibl

Krankenhäuser nutzen Videospiele

Angst vor Operationen und Spritzen, trübe Gesundungsaussichten und Depressionen: Wie kann man Schwerkranken und ihren Verwandten den Aufenthalt in der Klinik erleichtern? Mit Videospielen! Wie Reuters meldet, nutzen weltweit schon an die 1000 Krankenhäuser gezielt so genannte "Fun Center", um ihre Patienten mit Videospielen zu versorgen - quasi ein Konsolenservice auf Rollen, der ans Bett gebracht wird.

In den letzten zehn Jahren hätten Studien (u.a. die der Southern California's Keck School of Medicine ; University of South Australia ) ergeben, dass sich das Abtauchen in virtuelle Welten positiv auf Kranke auswirkt und sogar das Schmerzempfinden spürbar abschwächt. Die Spiele würden Patienten helfen, sich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf ihre Krankheit. Danach würden auch die Verwandten davon profitieren, dass sich die Patienten dank der Abwechslung beruhigen.

In Israels Chaim Sheba Medical Center  wird die EyeToy-Kamera der PlayStation 2 genutzt, um Patienten mit Verbrennungen zu rehabilitieren. Auch Publisher unterstützen die Krankenhäuser mit Hardware: Nintendo wird Mitte 2007 bis zu 5000 "Fun Center" mit Wii-Bestückung versenden.

Noch konnten wir nicht herausfinden, ob auch deutsche Kliniken diese Ausrüstung nutzen. Die Hamburger Universitätsklinik in Eppendorf nutzt diese Methode jedenfalls nicht, zeigte sich auf telefonische Anfrage sehr skeptisch hinsichtlich der oben beschriebenen Wirkung und verwies auf einen mobilen Videorekorder.