Wii: Third-Parties mit Nachholbedarf

Wii
09.04.2007 14:58, Julian Dasgupta

Wii: Third-Parties mit Nachholbedarf

Die derzeitige kleine Softwaredürre, die Nintendos jüngste Konsole durchmachen muss ist auch Zeugnis eines Sachverhalts: Viele Publisher sind auf dem falschen Fuß erwischt worden und hatten ursprünglich eher auf den Erfolg der PlayStation 3 gesetzt. Ein Artikel bei Bloomberg schildert diesen Umstand sowie die Bemühungen der Firmen, Boden wieder gutzumachen.

So hatte Electronic Arts im Februar in den USA einen Einbruch der Softwareverkäufe um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen müssen, obwohl der Umsatz mit Spielen allgemein um 28 Prozent gestiegen war.  Dies wird auch dem Mangel an Wii (ab 279,89€ bei kaufen)-Titeln im Katalog des Publishers zugeschrieben wird.

Auch Firmen wie Activision und Take-Two hätten zu spät erkannt, welches Potenzial die Konsole hat, um rechtzeitig zur Launchphase mit Spielen präsent zu sein. Zwar hätten viele von ihnen die Möglichkeiten des Systems verstanden, als es auf der E3 2006 erstmals öffentlich demonstriert wurde und anspielbar war  - sechs Monate vor Release war es dann aber bereits zu spät, die internen Pipelines entsprechend einzurichten.

Viele Firmen, so ein Analyst, würden zwölf Monate benötigen, um eine entsprechende Umstellung zu bewerkstelligen und ihre wichtigen Marken auch auf Wii zu veröffentlichen. Electronic Arts bemühte sich etwas Zeit aufzuholen, indem man im Herbst die bisher für die Tiger Woods-Serie zuständigen Headgate Studios erwarb und diese vollständig auf die Entwicklung von Wii-Spielen ausrichtete.

Ubisoft, die von allen Publishern am schnellsten im Boot waren und schon zum Start der Konsole Spiele wie Rayman: Raving Rabbids und Red Steel im Angebot hatten, konnten im Dezember einen 24-prozentigen Anstieg der Verkäufe (verglichen zum Vorjahr) verzeichnen, auch haben die Franzosen mittlerweile die Prognosen bzgl. der Umsatzsteigerung für das Geschäftsjahr 2007 von 10-12 Prozent auf 16 Prozent angehoben.

Wii sei nicht nur aufgrund des hohen Verkaufszahlen attraktiv, auch die deutlich geringeren Entwicklungskosten verglichen zu PS3- und Xbox 360-Spielen dürften andere Firmen locken. Die Marktforscher von IDC schätzen, dass Nintendo im Verlauf des aktuellen Jahres ungefähr 16,1 Millionen Geräte an den Handel ausliefern wird. Den möglichen Umsatz durch Wii-Software beziffert man mit 2,2 Mrd. Dollar.