Ubisoft: Umsatz- & Gewinnanstieg

Ubisoft
30.05.2007 05:40, Julian Dasgupta

Ubisoft: Umsatz- & Gewinnanstieg

Ubisoft hat den Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlicht, das Ergebnis dürfte die Anteilhaber erfreuen. Der Umsatz des Publishers konnte um 24 Prozent auf 680,1 Mio. Euro gesteigert werden. Damit liegt man deutlich über dem allgemeinen Wachstum des Marktes (5 Prozent). Der Nettogewinn stieg ebenfalls deutlich von 11,9 Mio. Euro im vorherigen fiskalen Jahr auf nun 40,6 Mio. Euro.

Deutlich mehr investierten die Franzosen in die Entwicklungsabteilung: waren es im Vorjahr 170,4 Mio., so flossen in diesem Jahr 233 Mio. Euro in den R&D-Bereich. 181 Mio. Euro wurden für Marketing, Verkauf und allgemeine Verwaltungskosten ausgegeben - etwas weniger als im Jahr zuvor (187,2 Mio.) Aus dem Finanzbericht geht auch hervor, dass Ubisoft insgesamt 25 Mio. Euro für den Erwerb der Far Cry- und Driver-Marken ausgab. Erstere hatte man den Entwicklern, Crytek, abgekauft. Diese hatten, noch im Besitz der Rechte, auch an den von Ubisoft getätigten Konsolenversionen des Shooters mitverdient. Für Driver wurde hingegen Geld an Atari überwiesen, die in der Vergangenheit auch andere Marken wie Stuntman abgetreten hatten.

Die Franzosen gehen optimistisch ins laufende Geschäftsjahr, das wohl das "beste Software-Line-Up in der Geschichte des Unternehmens" sehen dürfte. Sieben neue Auskopplungen etablierter Serien wie Brothers in Arms, Splinter Cell oder Rayman, sechs völlig neue Marken (u.a. Assassin's Creed, Tom Clancy's Endwar) sowie vier Lizenztitel (u.a. Beowulf) versprechen anhaltend gute Verkäufe. Dabei setzt der Konzern auch verstärkt auf Spiele für DS und Wii im Casual-Bereich. Derzeit erwartet man einen Umsatz von 800 Mio. Euro, die operativen Einnahmen sollen mindestens bei 64 Mio. Euro liegen.

Dabei soll auch die Qualität der Titel steigen. Zwar hatte Ubisoft als erster Dritthersteller frühzeitig auf den Erfolg der Wii gesetzt, muss nun aber auch eingestehen , dass Wunsch, sich ein Stück des Kuchens zu sichern, auch in der Veröffentlichung eher unterdurchschnittlicher Software resultierte. Man habe Fehler gemacht, heißt es, und bezieht sich wohl auf einen Titel wie Far Cry: Vengeance - allerdings gelobt der Publisher auch Besserung und will derartige Unterfangen bei künftigen Wii-Produktionen vermeiden.

Nicht wirklich zufrieden scheint man mit den Verkäufen der Xbox 360 und der PlayStation 3 sein. Microsoft und Sony sollten mal über Preissenkungen nachdenken, um den Absatz ihrer Konsolen anzukurbeln, lässt Alain Corre verlauten. Viel hänge dabei vom nächsten Weihnachtsgeschäft ab. Die Frage, ob die Wii es in den Massenmarkt schaffen könne, stelle sich nicht - vielmehr gehe es darum, ob auch die beiden anderen Konsolen den Sprung schaffen oder weiterhin nur die bisherige Nische abdecken werden.