Kommentare
Freya Nakamichi-47

Manchmal frage ich mich echt, wie manche Leute im Leben da draußen zurechtkommen wollen, wenn eine so formulierte Replik in einem Internetforum schon als Aggression aufgefasst wird.
Ich verstehe Deinen Einwand aber auch nicht. Ich habe meine Idee skizziert, wie man den Bogen von Pythagoras zu heute hätte spannen können, insbesondere mit dem Satz "Alles ist Zahl" womit ja gemeint war: Alles ist rationale Zahl. Wir werden zunehmend Sklaven der Technik und der Algorithmen. Eine KI ist auch nur so gut wie ihr Input -- von einem gewissen Ausgangspunkt aus rechnet sie emotionslos und deterministisch weiter, vielleicht noch mit ein bißchen Monte Carlo, aber das tut nicht viel zur Sache. Also, so verschwurbelt fand ich das jetzt gar nicht. Außerdem wollte ich nochmal nachzeichnen, wie revolutionär die Entdeckung der irrationalen Zahlen für die ollen Griechen gewesen sein muß ...

vor 5 Jahren
Vengar68

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Zu "Alles ist Zahl" war meine erste Assoziation, wie zahlengläubig wir heute sind. Wir glauben an die Prozentzahlen von 4Players und von Metacritic, an unsere Schulnoten, wir glauben an Algorithmen und KI. Wenn irgendwo von "deep learning" die Rede ist, dann lauschen wir andachtsvoll und halten das für das nächste große Ding nach der Gentechnik. Wir glauben an die Umdrehungszahlen unserer Prozessoren, an die Anzahl der CPUs, an Datendurchsatz und an Hubraum. Es gibt nichts, was sich nicht digitalisieren, also in natürlichen Zahlen darstellen ließe, von Goethe über John F. Nash Jr. bis Tokio Hotel. Und unser Kontostand ist unser Altar. Wir glauben an die Deutsche Bank, denn die zahlt aus in bar.
Verschwurbelst du da nicht ein bisschen?

Schon dass es eher grenzwertig (sic!) ist, Pythagoras mit den Zahlen unter Spieletests in Verbindung zu bringen, ist doch ein Meter unbestritten 100cm, eine (meta)critik eben nur eine eher subjektive Bezifferung einer Meinung zu gut bis schlecht, die deine kann trotzdem anders sein, beim Meter würdest du dich da nur lächerlich machen.

Im weiteren folgt das übliche, schon banale Bejammern der Wohlstandsgesellschaft und deren angebliche Auswirkungen auf das menschliche Miteinander, was früher ja so viel besser gewesen sein muss. Dieses Jammern kommt immer aus eben diesen Wohlstandsgesellschaften und nie aus unterentwickelten und verarmten Gebieten, wo im Gegenteil die Menschen genau diesen Wohlstand anstreben. Sind die alle dumm und wissen nicht, wie gut sie es in ihrer Mittellosigkeit haben? War das Leben in vorindustriellen oder gar vormathematischen Zeiten wirklich besser?
Wenn du von "wir" sprichst, meinst du doch eher dich selbst und wer bitte "glaubt" an diesen ganzen Kram, den du aufzählst? Ist es nicht vielmehr so, dass die Menschen zumeist darin eine Verbesserung ihrer Lebenssituation sehen und wenn man trotz all dieser Annehmlichkeiten, die niemals zuvor so für eine breite Masse vorhanden war, nicht zurechtkommt, das dann eher in der persönlichen Unzulänglichkeit liegt, die man sich nicht eingestehen mag?

Ist die Deutsche Bank, die Prozessorzahl deines PC oder irgendein Hubraum dafür verantwortlich, dass es dir schlecht geht und deine sozialen Kontakte (so vermute ich jetzt mal) unbefriedigend sind?
Es liegt an dir etwas zu verändern, beginnen kannst du damit, nicht die "Schuld", also die Verantwortung anderen in die Schuhe zu schieben oder Dingen und Gegebenheiten, auf die du (praktischerweise) keinen Einfluss hast, sondern sie bei dir zu suchen, in deinem änderbaren Umfeld.
In der Sache stimme ich dir grundsätzlich zu, aber ich sehe den Zusammenhang mit dem zitierten Post nicht. Außerdem muss man nicht gleich Leute persönlich angreifen.

vor 5 Jahren